empirische Fakten < Sozialwissenschaften < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 22:37 Do 29.05.2008 | Autor: | Kueken |
Hi!
Ich habe hier einen Text vorliegen und soll die empirischen Fakten herausarbeiten.
Jetzt meine Frage: Was bedeutet das genau?
Ich meine, was empirisch heißt, weiß ich ja (erfahrungsgemäß in etwa). Aber wie unterscheide ich "normale" Fakten von empirischen.
Zum Beispiel hier der Satz: Der Generationenvertrag ist in Wirklichkeit ein ideelles Konstrukt, das gesellschaftliches Einvernehmen über zwei Dinge beschreiben soll: zum einen, dass die Erwerbstätigen mit Beiträgen aus ihrem Einkommen für die Alten sorgen, die das Gleiche schon für ihre Eltern getan haben.
Ist das hier ein empirisches Faktum?
HILFE ...=(
Vielen Dank und liebe Grüße
Kerstin
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Moin Kerstin,
zuerst ein,al ein paar Definition, damit wir von der selben Basis ausgehen:
"empirisch"
empirisch [griechisch-lateinisch], erfahrungsgemäß; aus der Erfahrung, Beobachtung (erwachsen); dem Experiment entnommen.
"empirische Sozialforschung"
empirische Sozialforschung, die systematische, methodenorientierte Erhebung und Interpretation von Daten über Gegebenheiten und Vorgänge im soziokulturellen Bereich. Die Forschungsergebnisse dienen u. a. der Überprüfung von Theorien und Hypothesen sowie der Gewinnung von neuen Erkenntnissen und Hypothesen über soziale Zusammenhänge. Methoden der empirischen Sozialforschung sind v. a. Befragung, Beobachtung, Experiment, Gruppendiskussion, Inhaltsanalyse, Skalierung und Soziometrie.
(Quelle: http://lexikon.meyers.de)
> Der Generationenvertrag ist in
> Wirklichkeit ein ideelles Konstrukt,
ein ideelles Konstrukt sagt dir, das hier die ideellen Werte (des Begründers) im Vordergrund standen. Soll heißen, das der Generationenvertrag (geht sicher um die soziale Rentenversicherung, wie? *g*) im Prinzip gar nicht funktionierne kann, aber das ganze Ding ne tolle Idee ist und der Grundgedanke auch so human ist *zwinker*!
> das gesellschaftliches
> Einvernehmen über zwei Dinge beschreiben soll: zum einen,
> dass die Erwerbstätigen mit Beiträgen aus ihrem Einkommen
> für die Alten sorgen, die das Gleiche schon für ihre Eltern
> getan haben.
Erwerbseinkommen können z.B. auf jedenfall empirisch sein. Sie können statistisch aufbereitet und erhoben werden (Def. siehe oben)... findest du noch etwas im text?
Liebe Grüße
Analytiker
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(Frage) beantwortet | Datum: | 21:04 Fr 30.05.2008 | Autor: | Kueken |
ok... ich glaube es hat sich in meinem Kopf etwas gelichtet. Muchas gracias =) und ja natürlich die Renten... aber nicht wirklich Politik, eher die Lebenseinstellung der Deutschen.
Falls es dich interessiert, hier ist der Text: [mm] http://www.zeit.de/2003/34/01_____Leiter_1
[/mm]
Ja hab noch viiiiel mehr gefunden. Der Text ist ein bisschen länger, aber ich habe mich durchgewurschtelt.
Da hätt ich gleich noch ne Frage und zwar steht in dem Text:
Deutschlands gebirtenstarke Jahrgänge reichen bis in die Mitte der sechziger Jahre. 1964 brachte eine Frau, statistisch gesehen, 2,54 Kinder zur Welt. Die Nettoreproduktionsrate lag bei 1,18 - das heißt, dass diese Eltern durch ihre Kinder mehr als ersetzt wurden. Die narzisstische Lebensideologie der Achtundsechziger hat zwar zur Auflösung von Traditionsfamilien beitragen- aber sie haben viele Kinder bekommen.
Was ich nicht verstehe, ist im letzten Satz der Terminus "narzisstische Lebensideologie". Wieso waren die 68-ger narzisstisch... oder sollen narzisstisch gewesen sein?
Vielen Dank und liebe Grüße
Kerstin
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 21:12 Fr 30.05.2008 | Autor: | Kueken |
ui das mit dem Link hat nicht geklappt... da ist wohl der Formeleditor im Weg.
Man braucht nur narzisstische Lebensideologie bei google einzutippen. Das erste was da steht ist der Artikel.
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Hi du,
> Was ich nicht verstehe, ist im letzten Satz der Terminus
> "narzisstische Lebensideologie". Wieso waren die 68-ger
> narzisstisch... oder sollen narzisstisch gewesen sein?
Na aber hallo, die 60er Jahre waren sehr narzisstisch. Denk doch nur mal daran, wie "selbstverliebt" die Hippiegemeinde damals war... dort waren "freie Liebe", "Selbstverwirklichung" usw. wesentlich wichtiger, als die Einstellung der Nachkriegsjahre, reichlich Kinder zu gebähren...
Liebe Grüße
Analytiker
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(Frage) beantwortet | Datum: | 13:11 So 01.06.2008 | Autor: | Kueken |
nuja, aber ich finde nicht, dass dies narzistisch war.
Ich meine, vorher hatten Frauen und Kinder nichts zu melden und das Recht auf Gleichberechtigkeit fing da doch an erkämpft zu werden (laut dem was ich gelesen habe).
Oder nicht?
Die Motive zu den Zielen der Generation waren doch die, dass alles so festgefahren war. Frauen durften nicht arbeiten (von ihren Männern aus), Kinder mussten die Klappe halten und man sollte sich anpassen. Find ich keine sehr demokratische Einstellung.
Was meinst du? (oder beweg ich mich hier auf dünnem Eis =) )
Liebe Grüße
Kerstin
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Hi kueken,
> nuja, aber ich finde nicht, dass dies narzistisch war.
*lächel*...
> Ich meine, vorher hatten Frauen und Kinder nichts zu
> melden und das Recht auf Gleichberechtigkeit fing da doch
> an erkämpft zu werden (laut dem was ich gelesen habe).
> Oder nicht?
Zum einen hast du da sicher Recht, das ist aber eben nur die eine Seite der Medaille... ich befürchte wir beide haben eine verschiedene Definition von Narzissmus. Was bedeutet er denn für dich?
> Was meinst du? (oder beweg ich mich hier auf dünnem Eis =)
Ja, das denke ich aber...!
Ganz liebe Grüße
Analytiker
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(Frage) überfällig | Datum: | 14:17 So 01.06.2008 | Autor: | Kueken |
also für mich ist Narzissmus, wenn man etwas aus Eigenliebe oder Selbstverliebtheit tut. Also diese Geschichte hier betreffend: man meint die ganze Welt drehe sich nur um sich selbst und man kann sich alles erlauben was nur geht, weil man selbst dieser Auffassung ist und sonst kein Grund dafür spricht.
die 68 ger hatten aber allen Grund die gesellschaftliche Situation aufzubrechen. Das Problem war nur das "Wie" und wie bei der französischen Revolution verfällt man meist in das andere Extrem ohne es vorher bewusst geplant zu haben.
Das ist dann für mich nicht narzissmus, sondern ein Wandel, der aus dem Ruder gerät, weil sich eine fanatische Mentalität herausbildet (es zählt nicht mehr die erreichte Veränderung, sondern man geht grundsätzlich auf Contra).
Liebe Grüße
Kerstin
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 14:20 Di 03.06.2008 | Autor: | matux |
$MATUXTEXT(ueberfaellige_frage)
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