demokratische Wahlen < Politik/Wirtschaft < Geisteswiss. < Vorhilfe
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Hallo Zusammen ,
ich bin gerade im Endspurt-Lernen für meine Politikklausur
Ich soll demokratische Wahlen beschreiben.
Im ersten Moment dachte ich, wie einfach. Meiner Auffassung nach sind demokratische Wahlen Wahlen, die die Wahlgrundsätze (allgemein, frei, gleich, geheim, direkt) erfüllen.
Aber das wäre doch ein bisschen zu einfach, oder?
Ich dachte, man könnte vielleicht noch dazu zählen, dass die Wähler aufgeklärt sind, zum Beispiel über das Wahlprogramm etc der Parteien, beispielsweise über das Fernsehen oder diese Flugblättchen, die man immer bekommt.
Aber ist das nicht zu weit gefasst? Es gibt bestimmt unglaublich viele Wähler, die seit Jahren nicht mehr die TV Duelle, Nachrichten etc gelesen / gehört / gesehen haben und trotzdem wählen gegangen sind. Und dann sind ihre Stimmen ja nicht nicht-demokratisch?!
Was meint ihr dazu?
Liebe Grüße
Sarah
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Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 16:17 Di 29.03.2011 | Autor: | Josef |
Hallo Sarah,
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> Ich soll demokratische Wahlen beschreiben.
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> Im ersten Moment dachte ich, wie einfach. Meiner Auffassung
> nach sind demokratische Wahlen Wahlen, die die
> Wahlgrundsätze (allgemein, frei, gleich, geheim, direkt)
> erfüllen.
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> Aber das wäre doch ein bisschen zu einfach, oder?
>
Du könntest noch näher über die Grundsätze der Allgemeinheit, Unmittelbarkeit, Freiheit, Gleichheit und der geheimen Wahl eingehen.
> Ich dachte, man könnte vielleicht noch dazu zählen, dass
> die Wähler aufgeklärt sind, zum Beispiel über das
> Wahlprogramm etc der Parteien, beispielsweise über das
> Fernsehen oder diese Flugblättchen, die man immer
> bekommt.
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> Aber ist das nicht zu weit gefasst?
"Die Elemente der Demokratie sind vielfältig. Zu ihnen gehören nach dem - v. a. im westeuropäischen und nordamerikanischen Staatsverständnis verankerten - Konzept der verfassungsstaatlichen Demokratie die folgenden Bauprinzipien: In der Demokratie ist das Volk Inhaber der Staatsgewalt (Volkssouveränität). Die Regierung wird nach dem Prinzip der freien, geheimen, allgemeinen und periodisch wiederkehrenden Wahl - direkt oder indirekt - vom Volk für eine bestimmte Zeitdauer gewählt (Volkswahl). Die gewählte Regierung wird bei der Ausübung der ihr anvertrauten Macht durch das Volk oder durch von ihm befugte Organe kontrolliert. Das Staatshandeln muss Verfassung und Gesetz respektieren. Von ihm wird zudem verlangt, dass es unter Berufung auf das Interesse des Volkes erfolgt beziehungsweise unter Berufung auf das Interesse der Mehrheit, bei Achtung von Minderheitsrechten. Der Staat hat ferner die Grundrechte des Bürgers zu gewährleisten, zu achten und zu schützen (Menschen- und Bürgerrechte). Gewaltenteilung und Unabhängigkeit der Gerichte gehören ebenso zur verfassungsstaatlichen Demokratie wie eine wirksame Opposition als Alternative zur Regierung, Meinungs- und Organisationsvielfalt (Pluralismus) und vom Staat unabhängige Organe der öffentlichen Meinung."
Quelle:
Der Brockhaus; (c) wissenmedia GmbH, 2010
Viele Grüße
Josef
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Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 21:24 Mi 30.03.2011 | Autor: | rainerS |
Hallo Sarah!
> ich bin gerade im Endspurt-Lernen für meine Politikklausur
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> Ich soll demokratische Wahlen beschreiben.
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> Im ersten Moment dachte ich, wie einfach. Meiner Auffassung
> nach sind demokratische Wahlen Wahlen, die die
> Wahlgrundsätze (allgemein, frei, gleich, geheim, direkt)
> erfüllen.
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> Aber das wäre doch ein bisschen zu einfach, oder?
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> Ich dachte, man könnte vielleicht noch dazu zählen, dass
> die Wähler aufgeklärt sind, zum Beispiel über das
> Wahlprogramm etc der Parteien, beispielsweise über das
> Fernsehen oder diese Flugblättchen, die man immer
> bekommt.
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> Aber ist das nicht zu weit gefasst? Es gibt bestimmt
> unglaublich viele Wähler, die seit Jahren nicht mehr die
> TV Duelle, Nachrichten etc gelesen / gehört / gesehen
> haben und trotzdem wählen gegangen sind. Und dann sind
> ihre Stimmen ja nicht nicht-demokratisch?!
Warum nicht?
Zunächst einmal nimmst du dabei an, dass diejenigen Wähler, die fernsehen, Nachrichten hören/sehen oder Flugblätter lesen, aufgeklärt sind, und diejenigen, die das nicht tun, eben nicht. Aber das nur nebenbei.
Deine These könnte ich überspitzt so formulieren, dass diejenigen, die nicht wissen, worum es bei der Wahl geht, nicht wählen dürfen, denn alles andere wäre undemokratisch. Ist das nicht ein Widerspruch zu den Voraussetzungen "allgemein und gleich"?
Es ist eine valide Kritik am Prinzip der demokratischen Wahl, aber undemokratisch würde _ich_ das nicht nennen. Als problematisch sehe ich eher die Tatsache, dass viele Wähler eher irrational als ignorant handeln.
Viele Grüße
Rainer
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