Zeitalter der Aufklärung < Geschichte < Geisteswiss. < Vorhilfe
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Hey Leute
ich hab ma ne frage und zwar versteht man ja unter zeitalter der aufklärung die Zeit vom 17. bis 18. Jahrhundert welches von der Denkweise dass man seinen verstand benutzen soll geprägt ist. Also sollten sich menschen welche in einer bauernfamilie geboren worden sind in ihrer Meinung nicht mehr unterdrücken lassen und es sollte ihnen auch möglich sein andere Ämter einzunehmen wie zum beispiel ein amt in der politik. Die Geburt in einer unteren Schicht sollte also nicht heißen, dass das Leben der Menschen nur für diese Schicht bestimmt ist, sondern dass es den Menschen auch möglich ist in den Rängen aufzusteigen.
Das ist doch erstmal soweit richtig oder ????
Aber jetzt meine eigentliche Frage :
Das Zeitalter der Aufklärung war ja im 17. und 18. Jahrhundert und zu dieser Zeit hat auch Ludwig der 14te in Frankreich regiert. Und zu dieser zeit herrschte der Absolutismus dass heißt der könig hatte die Alleinherrschaft in Frankreich. Hat Ludwig der 14te irgentwas mit der Aufklärung zu tun ????
Er hat ja den Adel geschwächt und diesen zum beispiel Steuern aufgezwungen welche die Adeligen vorher nie bezahlen mussten sondern nur die unteren schichten ! Aber was war mit den unteren schichten zum beispiel mit bauern oder handwerkern ? konnten diese zu seiner zeit denn schon höhere ämter erlangen ?????
also unterstützte Ludwig der 14te die Zeit der Aufklärung oder eher nicht ????
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Hallo!
> Hey Leute
> ich hab ma ne frage und zwar versteht man ja unter
> zeitalter der aufklärung die Zeit vom 17. bis 18.
> Jahrhundert welches von der Denkweise dass man seinen
> verstand benutzen soll geprägt ist. Also sollten sich
> menschen welche in einer bauernfamilie geboren worden sind
> in ihrer Meinung nicht mehr unterdrücken lassen und es
> sollte ihnen auch möglich sein andere Ämter einzunehmen wie
> zum beispiel ein amt in der politik. Die Geburt in einer
> unteren Schicht sollte also nicht heißen, dass das Leben
> der Menschen nur für diese Schicht bestimmt ist, sondern
> dass es den Menschen auch möglich ist in den Rängen
> aufzusteigen.
> Das ist doch erstmal soweit richtig oder ????
Prinzipiell stimmt das zwar, aber in der Auklärungszeit kamen noch viel mehr Gedankenzüge auf. Worüber du schreibst, ist ja hauptsächlich Kants "sapere aude", das 18. Jahrhundert hatte natürlich noch viel mehr politische Groß- und Kleinbürger. Außerdem ging es nicht nur um die Lage der Bauern, als niedrigste Schicht, sondern auch um die Kleinbürger u.ä.
> Aber jetzt meine eigentliche Frage :
> Das Zeitalter der Aufklärung war ja im 17. und 18.
> Jahrhundert und zu dieser Zeit hat auch Ludwig der 14te in
> Frankreich regiert. Und zu dieser zeit herrschte der
> Absolutismus dass heißt der könig hatte die
> Alleinherrschaft in Frankreich. Hat Ludwig der 14te
> irgentwas mit der Aufklärung zu tun ????
Ja und nein, er war das politische Oberhaupt des Staates Frankreich, aber kein Aktivist der Aufklärung.
> Er hat ja den Adel geschwächt und diesen zum beispiel
> Steuern aufgezwungen welche die Adeligen vorher nie
> bezahlen mussten sondern nur die unteren schichten! Aber
> was war mit den unteren schichten zum beispiel mit bauern
> oder handwerkern ? konnten diese zu seiner zeit denn schon
> höhere ämter erlangen ?????
Die Steuern brauchte er, um seine Hoffeste und vor allem die vielen Kriege zu bezahlen. (Und vieles weitere mehr, die Ludwigs 14-16 sind dafür bekannt, dass sie sehr viel Geld zum Fenster heraus geschmissen haben)
> also unterstützte Ludwig der 14te die Zeit der Aufklärung
> oder eher nicht ????
Nein, sicherlich gab es vereinzelte Übereinstimmungen von Ludiwgs Politik und den Aufklärern, aber das dürfte wohl eher Zufall gewesen sein.
Ich markier die Frage mal weiterhin als unbeantwortet, damit sich noch mehr Leute mit mehr Ahnung als ich damit beschäftigen. Ich empfehle dir aber, dich einfach mal durch Google und Wikipedia zu suchen und den ein oder anderen Artikel über die Politik von Ludwig zu lesen. Auch wenn nicht alles stimmt, was im Internet zu finden ist, kannst du dir über die Breite der Artikel ein besseres Bild von Ludwigs Politik machen.
Gruß miniscout
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Aloha hé,
das ist wirklich mal eine interessante Frage. Aktuell wäre mich nicht mal ein schöner Aufsatz zu dem Thema bekannt. Aber das lässt sich noch herausfinden :)
Meinem Vorredner kann ich in seinen Ausführungen zustimmen. Ludwig ist sicherlich kein Paradebeispiel für einen aufgeklärten Herrscher. Wenn du dich allerdings mal Richtung Preußen orieniertst, wirst du (natürlich zu späterem Zeitpunkt) den "aufgeklärten Absolutismus" vorfinden. Auch wenn dieser Begriff derweil wieder umstritten ist, fasst er doch sehr gut zeitgenössische Wahrnehmung über die Durchdringung des Aufklärungsgedankens zusammen. Absolutismus und Ideen aus der Aufklärung schließen sich also nicht grundsätzlich aus.
Beispiel Ludwig XIV.: Natürlich war seine Herschaft auf das Zentrum Versaille ausgerichtet. Allerdings erfährt unter Ludwig die fachspezifische Bürokratie (natürlich eng verwoben mit der merkantilistischen Umstrukturierung der Wirtschaft und Steuersysteme) einen großen Entwicklungsimpuls. Ludwig bindet nicht nur Adlige am Hof (um sie von ihren Ländereien zu lösen), sondern setzt auch fachlich gebildete Personen in vielen Ressors ein. Königlicher Berater können nicht mehr alleinige adlige Personen werden, sondern eben auch "normale Menschen" mit hoher fachlicher Kompetenz.
Zu deiner Bauern-These: Das ist wirklich sehr plakativ gedacht. Die Strömung der Aufklärung hat sich erstmal in diskursiven Schichten breit gemacht - sprich unter jenen, die des Lesens und Schreibens mächtig sind und auch über die entsprechenden Möglichkeiten verfügen überhaupt über sowas diskutieren zu können. Man Überlege wie lange es gedauert hat, bis sich im Gebiet der heutigen Bundesrepublik erste größere Vereine gründen, in denen auch auf "niederer Ebene" über derartig politisch-philosophische Dinge diskutiert wird.
Vielleicht find ich ja nachher beim Stöbern in der Datenbank noch einen schönen Aufsatz für dich.
Namárie,
sagt ein Lary, wo mal weiter hüpft.
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Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 11:46 So 27.04.2008 | Autor: | marvin8xxl |
Danke für die ausführliche Antwort ^^
Also hat die absolutistische Herrschaft von Ludwig XIV die Aufklärung teilweise unterstützt indem er es Menschen aus der mittleren Schicht, die wenigstens ein bisschen gebildet waren und lesen und schreiben konnten, ermöglicht hat Arbeit an seinem Hof zu erlangen oder höhere Ämter einzunehmen. Die Herrschaft hat also die Aufklärung zu der Zeit nicht ausgeschlossen bzw. unmöglich gemacht aber auch nicht bewusst unterstützt. Habe ich das jetz richtig verstanden :) ?
Nochmal danke für die Hilfe :)
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Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 16:42 So 04.05.2008 | Autor: | laryllan |
Aloha hé,
erstmal: Entschuldigung, dass ich nicht eher geantwortet habe, aber da es als Mitteilung klassifiziert war, hab ich es schlichtweg übersehen.
Kurzum: Deine kurze Zusammenfassung trifft es recht genau. An meiner Uni gibt es aktuell sogar ein Seminar zu diesem Thema. Bislang hab ich es nicht geschafft mich mal reinzusetzen. Interessant ist es allemal. Zumal es offenbar auch Schüler beschäftigt, wäre es sicher gut, in das Thema zumindest einmal reinzuhorchen.
Namárie,
sagt ein Lary, wo mal weiterhüpfelt.
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Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 12:42 So 08.06.2008 | Autor: | black77 |
hey,
ich möchte hier mal ein paar anregungen loswerden:
1.waren die aufklärerischen (in dem fall mehr humanistischen) elemente bei ludwig eigentlich nicht erwähnenswert (im kontext gesehen -amerik. unab. erklä. z.b.-)
2.wurden in dem 3-stände system des damaligen frankreich der 1. und 2. stand (klerus + adel)konsequent nicht besteuert! niemals!
3.mussten desswegen (2.) die generalstände von ludwig einberufen werden welche sich dann zur nationalversammlung erklärten (erst der 3. stand) um dann teil der frz. Revolution zu werden!
(wegen dem staatshaushalt und der nicht-besteuerung der ersten 2 stände)
zumindestens ergibt sich mir dieses bild ...
glaube aber nicht, dass ich mich da irre!
LG. Black77
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