Wasserenthärtung mit Natron < allgemeine Chemie < Chemie < Naturwiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 12:56 So 07.02.2016 | Autor: | notinX |
Hallo,
bekanntlich soll ja Kaffee oder Tee besser schmecken, wenn man dem Brühwasser eine Prise Natron zugibt, weil dieses das Wasser enthärtet.
Hartes Wasser enthält viel Magnesium und/oder Calcium. In der Spülmaschine wird das Wasser durch einen Ionenaustauscher enthärtet. Das leuchtet mir noch halbwegs ein. Mg und Ca Ionen werden entfernt durch Na Ionen ersetzt.
Wie aber funktioniert das im Wasserkocher? Der ist ja ein abgeschlossenes System (mehr oder weniger) und durch Zugabe von Natron kann das im Wasser gelöste Mg oder Ca ja lediglich chemische Bindungen eingehen, es bleibt ja aber dennoch im Wasser. Wieso wird das Wasser dann 'weicher'?
Gruß,
notinX
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Hallo notinX,
Ich zitiere einmal aus: Chemie des Alltags, Römpp / Raaf, 23. Auflage, 1976, S. 292
" ... Ein sehr bewährtes Wasserenthärtungsmittel ist Trinatriumphosphat, [mm] Na_3PO_4 [/mm] , das z.B. unter der Bezeichnung ... verwendet wird. Natriumphosphat verwandelt den gelösten Kalk und Gips in unlösliches Calciumphophat. Häufig wird die Wasserenthärtung auch mit Hilfe von Permutit oder durch Kochen und Sodazusatz ausgeführt. ... "
Du erhöhst die Carbonat-Konzentration - dann denke an das Massenwirkungsgesetz.
LG, Martinius
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(Antwort) fertig | Datum: | 11:29 Di 09.02.2016 | Autor: | wolfi90 |
Du hast recht. Der Wasserkocher ist ein geschlossenes System, in das man jetzt noch Natron (= Natriumhydrogen-carbonat) gibt. Die Hydrogencarbonationen reagieren mit den Calciumionen zu sehr schwerlöslichem Calciumcarbonat, das sich am Bode des Wasserkochers absetzt. Das Wasser darüber ist jetzt weicher, da der Härtebildner Calciumionen fehlt.
Wird mehrmals diese Prozedur im Kocher durchgeführt, muss die entstandene Kalkschicht mit Säurelösungen, z.B. Essig, entfernt werden.
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(Frage) beantwortet | Datum: | 22:12 Di 09.02.2016 | Autor: | notinX |
Hallo wolfi90,
> Du hast recht. Der Wasserkocher ist ein geschlossenes
> System, in das man jetzt noch Natron (=
> Natriumhydrogen-carbonat) gibt. Die Hydrogencarbonationen
> reagieren mit den Calciumionen zu sehr schwerlöslichem
> Calciumcarbonat, das sich am Bode des Wasserkochers
> absetzt. Das Wasser darüber ist jetzt weicher, da der
> Härtebildner Calciumionen fehlt.
das klingt zunächst einleuchtend.
>
> Wird mehrmals diese Prozedur im Kocher durchgeführt, muss
> die entstandene Kalkschicht mit Säurelösungen, z.B.
> Essig, entfernt werden.
>
Aber genau das passiert doch auch wenn ich kein Natron in den Wasserkocher gebe. Wo genau ist dann der Unterschied?
Hat das irgendwelche gesundheitlichen Auswirkungen? Ist Calciumcarbonat besser/schlechter verträglich als Ca in seiner ursprünglichen Form?
Gruß,
notinX
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>Aber genau das passiert doch auch wenn ich kein Natron in den Wasserkocher gebe. Wo genau ist dann der Unterschied?
Stimmt, das passiert auch ohne Natron. Also kein Unterschied, außer, dass sich mit Natron (also unter Zugabe von Carbonationen) mehr Kalk absetzen könnte.
>Hat das irgendwelche gesundheitlichen Auswirkungen?
Nein!
>Ist Calciumcarbonat besser/schlechter verträglich als Ca in seiner ursprünglichen Form?
Völlig egal. Weder das ausgefallene Calciumcarbonat noch gelöste Ca-Ionen sind in irgendeiner Weise gesundheitlich problematisch.
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