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Aufgabe | Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Studierender Mathematik schöne findet ist = 0,1.
Für eine Klasse von 9 berechnen Sie:
Die WSK, dass eine absolute Mehrheit die Mathematik schönen findet. |
Hallo zusammen,
ich habe diese mit der Binomialverteilung gelöst.
[mm] \vektor{9 \\ 5}*0,1^5*(1-0,1)^4=0,0008266
[/mm]
Ich bin der Meinung, dass eine Absolute Mehrheit P(X=5) sein muss.
Unster Dozent bewertete allen die Aufgabe welche diese Lösung hatten mit falsch.
Für mich gibt es nur eine "absolute Mehrheit". Seine Meinung ist [mm] P(X\ge5).
[/mm]
Auch das ist sehr komisch. Wenn es ja mehrere "absolute Mehrheiten" gibt und in der Aufgabenstellung steht: eine Absolute Mehrheit, dann kann ich ja nehmen was ich will von P(X=5....X=9)?
Könnt Ihr mich eines Besseren belehren?
Gruss
Archimedes
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(Antwort) fertig | Datum: | 14:38 Sa 04.06.2011 | Autor: | Blech |
> Auch das ist sehr komisch. Wenn es ja mehrere "absolute Mehrheiten" gibt und in der Aufgabenstellung steht: eine Absolute Mehrheit, dann kann ich ja nehmen was ich will von P(X=5....X=9)?
1. [mm] $P(X=5,\ldots, [/mm] X=9)= [mm] P(X\geq [/mm] 5)$; Du meinst [mm] $P(X=5),\ldots, [/mm] P(X=9)$?
2. kann Dir Wikipedia (oder der Brockhaus) sagen, was eine absolute Mehrheit ist, und wieso Dein Dozent recht hat (Deiner Ansicht nach hatte die CSU nie eine absolute Mehrheit, laß Dich bloß nie in Bayern blicken. =). Aber mal reduziert, weil "absolut" hier nicht wirklich relevant ist:
"Die WSK, dass eine Mehrheit Mathematik schön findet."
Sind Deiner Ansicht nach 7 Leute keine Mehrheit? 5, 6, 8, 9?
P({"eine Mehrheit mag Mathe"}) kann nicht gleich P({X=5}) sein, denn falls 7 Leute Mathe mögen, dann mag eine Mehrheit Mathe. Also sind alle möglichen Fälle, in denen 7 Leute Mathe mögen Teil der Menge {"eine Mehrheit mag Mathe"}, aber offensichtlich nicht Teil der Menge {"exakt 5 Leute mögen Mathe"}
Wenn eine Mehrheit irgendwas tut oder läßt, dann heißt das im Deutschen, daß mehr als die Hälfte das macht. Absolut, relativ, qualifiziert oder einfach sagt uns, von *was* wir mehr als die Hälfte haben.
ciao
Stefan
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Hallo Stephan,
vielen Dank für die Antwort. Ich bin mir immer noch unsicher.
Warum schreibt er dann nicht "alle absoluten Mehrheiten"? Dann wäre der Fall versändlicher (P(X=5);P(X=6);P(X=7);P(X=8);P(X=9))
Für "eine Mehrheit" verstehe ich irgeneine Mehrheit.
Das Bundesamt für Statistik der Schweiz definiert das Absolute Mehr so:
Dabei wird zwischen einem «absoluten Mehr» und einem «relativen Mehr» unterschieden: Das «absolute Mehr» beträgt die Hälfte der gültigen Stimmen +1, während das «relative Mehr» von denjenigen Kandidierenden erreicht wird
Das wäre in unserem Beispiel (9/2) und dann Aufrunden. Oder nicht?
Gruss
Archimedes
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Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 15:04 Sa 04.06.2011 | Autor: | M.Rex |
Hallo
Es gibt nur eine absolute Mehrheit, dazu mal folgende Links:
http://www.tivi.de/fernsehen/logo/artikel/09163/index.html
http://www.bundestag.de/service/glossar/A/abs_mehrheit.html
http://www.bundestag.de/service/glossar/A/abs_zweidrittmehrheit.html
Marius
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Hallo Marius,
liege ich also recht mit P(X=5)?
Gruss
Archimedes
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(Antwort) fertig | Datum: | 15:56 Sa 04.06.2011 | Autor: | Blech |
> liege ich also recht mit P(X=5)?
Nein. Geh halt mal mit ein bißchen gesundem Menschenverstand an die Sache ran. Wann hat irgendwer jemals, wenn in Deiner Anwesenheit von "wir brauchen eine Mehrheit" die Rede war, damit gemeint, daß eine exakte Zahl benötigt wird?
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(Antwort) fertig | Datum: | 15:54 Sa 04.06.2011 | Autor: | Blech |
> Für "eine Mehrheit" verstehe ich irgeneine Mehrheit.
Und die Frage ist ob irgendeine Mehrheit Mathe mag. Wollte der Fragesteller wissen, ob exakt 5 Leute Mathe mögen, hätte er danach gefragt.
> Das Bundesamt für Statistik der Schweiz definiert das Absolute Mehr so
Die Definition ist eine Vergewaltigung der deutschen Sprache, deswegen hab ich auch nicht gesagt, daß Du beim schweizer Bundesamt für Statistik nachschauen sollst.
> Das «absolute Mehr» beträgt die Hälfte der gültigen Stimmen +1
hier fehlt ein "mindestens", eine absolute Mehrheit ist mehr als die Hälfte der möglichen Stimmen.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß das bei den Schweizern anders sein sollte. "Im ersten Wahlgang braucht der Kandidat die absolute Mehrheit" ist völlig schwachsinnig, wenn sagen wir 3/4 der Stimmen damit nicht reichen, weil es ja nicht Hälfte+1 ist.
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