Qualitative Analyse < Chemie < Naturwiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 13:10 Do 31.05.2007 | Autor: | gam |
Ich hab eine ganz allgemeine Frage, und zwar: Wenn man eine qualitative Analyse zur Ermittlung der enthaltenen Anionen und Kationen eines Gemisches durchführt, muss man dann mit Hilfe der Pharmakopöe die Identitätsprüfung durchführen oder gibt es da andernfalls noch andere Methoden zur Ermittlung der Anionen und Kationen? Könnte man nicht einfach eine Dünnschichtchromatographie durchführen?
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Hallo gam,
über das, was in der Pharmakopöe steht, kann ich nichts sagen; hab auch keine Ahnung ob da für Apotheker Nachweisreaktionen für Kationen und Anionen drin stehen.
Chemiestudenten kochen jedenfalls im 1. Semester (oder später, je nach Uni) den berüchtigten Schwefelwasserstoff-Trennungsgang im Qualitativen Praktikum, auch "heiteres Ionenraten" oder "Ionenlotto" genannt.
Die Vorschriften zur Trennung der Anionen / Kationen finden sich z. B. im Jander / Blasius:
Der Jander/Blasius bei Amazon
Im Internet gibt's noch das:
http://www.chemielabor.com/
Mit Dünnschichtchromatographie ist das auch nicht im Entferntesten zu schaffen. Die kam bei mir erst im organischen Praktikum zum Einsatz (4. Semester).
LG, Martinius
P.S. Studierst Du Pharmazie ?
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(Frage) beantwortet | Datum: | 15:57 Do 31.05.2007 | Autor: | gam |
Ja, ich studiere Pharmazie.
Zu meiner Frage: Aber ist es grundsätzlich schon möglich mit Dünnschichtchromatograhie ein Gemisch von Anionen und Kationen zu identifizieren? Oder?
Was gäbe es denn andernfalls für Methoden?
Die Methoden in der Pharmakopöe sind manchmal enorm zeitaufwändig. Gäbe es da vielleicht nicht Schnelltests als Alternative?
Gruss
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Hallo gam,
Also aus dem hohlen Bauch heraus gesprochen würde ich der Dünnschichtchromatographie schlechte Karten geben um ein Ionengemisch zu trennen. Auf Kieselgur dürften Ionen überhaupt nicht laufen, da die Coulomb-Kräfte zwischen der Schicht und den Ionen stärker sind als zwischen dem Laufmittel Wasser und den Ionen.
Auf Cellulose dürften Ionen zwar laufen, würden aber (vermutlich hauptsächlich nach der Ladung) schlecht bis gar nicht getrennt.
Und dann käme erst noch die Nachweisreaktion auf der DC-Platte. Alles nicht sehr praktikabel.
Es gibt allerdings von Chemiefirmen wie z.B. Merck Nachweisstäbchen für manche Anionen zu kaufen, wie z.B. Nitrat (Schnelltest). Vielleicht gibt's da auch welche für Kationen (Hab allerdings noch nichts davon gehört). Mit DC hat das aber nichts zu tun; das sind konzentrationsabhängige Farbreaktionen mit einem geeignetem Reagenz.
Da ich damals wegen Krankheit nur bis zum Vordiplom in Biochemie gekommen bin, weiß ich aber nicht über moderne instrumentelle qualitative anorganische Analytik Bescheid. Da gibt's aber Bücher von z.B. Georg Schwedt, die bestimmt in deiner Bibliothek stehen.
Amazon Analytik Georg Schwedt
LG, Martinius
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