Polarisation < Elektrotechnik < Ingenieurwiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 16:54 So 26.05.2019 | Autor: | senmeis |
Hi,
Im Artikel „Polarisation“ von diesem Link Polarisation lautet eine Beschreibung:
Zu beachten ist auch die Tatsache, dass bei einer Reflexion einer zirkular polarisierten Welle in einer Reflektorantenne eine linksdrehende Polarisation rechtsdrehend wird oder umgekehrt.
Irgendwie habe ich das Gefühl etwas stimmt nicht. Bei einer zirkular polarisierten Welle sollte sich gar nichts verändern. Oder?
Senmeis
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(Antwort) fertig | Datum: | 20:03 So 26.05.2019 | Autor: | Infinit |
Hallo Senmeis,
nichts gegen Deine Gefühle, aber in diesem Fall trügt Dich Dein elektrotechnisches Gefühl .
Für die Reflexionsbedingung an solch einer Antenne genügt es, sich das Brechungsverhalten des E-Anteil der elektromagnetischen Welle zu betrachten, die Ausrichtung des E-Feldvektors gibt die Polarisation vor. Wodurch lässt sich solch eine Reflexion an der Antenne beschreiben? Durch die Leitfähigkeit der beiden Medien kommt man weiter. Das Medium, aus dem die Welle kommt, ist verlustfrei, das "Antennenmedium" ist ideal leitend. In einem ideal leitenden Medium kann sich keine Welle fortpflanzen, es gibt demzufolge keine Brechung an solch einer Grenzfläche, sondern die Welle muss komplett reflektiert werden; die Energieerhaltung muss schließlich gewährleistet sein.
An der Grenzebene zwischen den beiden Medien muss die Summe aus einfallender und reflektierter Welle verschwinden und dies vektoriell. Damit bleibt nichts anderes übrig als dass die reflektierte E-Komponente um 180 Grad gegenüber der einfallenden verschoben sein muss. Dieser Phasensprung von Pi führt dazu, dass aus einer rechtsdrehenden Welle eine linksdrehende wird und umgekehrt. In etlichen Büchern zur Wellenausbreitung, meist in HF-Lehrbüchern, findest Du entsprechende Herleitungen in unterschiedlichen Koordinatensystemen.
Viele Grüße,
Infinit
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