Otto Ludwig < Deutsch < Sprachen < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 19:18 Mo 10.09.2007 | Autor: | jane882 |
hilfe hilfe hilfe :(
ich habe hier einen text von otto ludwig zum poetischen realismus...und der ist echt schwer !!! ich verstehe davon gar nichts!!!
aber ich muss den inhalt für meine klausur können
weiß jemand von euch, was ludwig unter dem poetischen realismus versteht?????:(
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(Frage) beantwortet | Datum: | 20:46 Mo 10.09.2007 | Autor: | jane882 |
genau den ersten link habe ich als text...
verstehst du was er unter realismus versteht?
ist das derselbe realismus, wie fontane ihn erläutert???
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hi jane,
> genau den ersten link habe ich als text...
> verstehst du was er unter realismus versteht?
> ist das derselbe realismus, wie fontane ihn erläutert???
Guck mal nach ganz unten... Dort wird doch die Verbindung zwischen Fontane und Ludwig gezogen... da steht eigentlich die Antwort auf deine Frage...
Liebe Grüße
Analytiker
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(Frage) beantwortet | Datum: | 21:43 Mo 10.09.2007 | Autor: | jane882 |
ja aber das ist voll das crasse deutsch:(
kannst du das mal in einfaches deutsch übersetzen:(
bitteeee
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Hi jane,
> ja aber das ist voll das crasse deutsch:(
> kannst du das mal in einfaches deutsch übersetzen:(
Ich gehe davon aus, das du nachstehenden Text als krasses Deutsch bezeichnest, richtig? Ich geb dir mal ein paar Tipps...
> Ludwig liefert eine Begriffsbestimmung, die inhaltlich der Fontanes weitgehend ähnelt, wobei er > aber weniger mit Analogien und Beispielen als mit präzisen Kategorien arbeitet.
Ludwig streben inhaltlich sehr ähnliche Richtungen in ihren Äußerungen an. Ludwig hingegen arbeitet im Gegensatz zu Fontane weniger mit "Verlinkungen" zu anderen Werken und/oder Autoren, und bleibt eher konkret.
> Ähnlich wie Fontane beansprucht Ludwig für den Realismus durch den Kunstvorbehalt einen
> autonomen Bereich neben oder gegenüber der Realität mit ihren politischen und gesellschaftlichen
> Ansprüchen.
Hier muss man schon ein bissl mehr in Detail gehen. Ganz grob umrissen geht es darum, das Ludwig wie auch Fontane (Gemeinsamkeit), seinen Stil analog zur Realität (gesellschafts-/politische Fragestellungen) hält. Also tendenziell immer eher an der Realität (etwas "Greifbares") dran als abgehoben, und schwer zu greifen wie es andere Autoren vorgemacht haben.
> Seine Aussage, dass die schaffende Phantasie die Welt noch einmal schaffe, vermeidet die
> Vorstellung einer Abhängigkeit, wie sie bei Fontanes Begriff der Wiedergabe" entstehen könnte.
> (Der Begriff erhöhtes Spiegelbild" nähert sich dieser Vorstellung einer Abhängigkeit freilich
> wieder an.)
Ludwig meint im Gegensatz zu Fontane, dass die Fantasie an sich etwas Neues erschaffe. Fontane dagegen ist der Auffassung, dass die schaffende Phantasie keine ist, sondern eine die etwas repetiert (also wiedergibt und nicht neu erschaft)!
> Im Unterschied zum Fragmentcharakter der Wirklichkeit ist die Kunst-Welt durch
> ästhetische Ganzheit" gekennzeichnet. Diese ist die Voraussetzung für ihre Interpretierbarkeit.
> Deutlicher als Fontane bestimmt Ludwig die begriffliche Funktion der Literatur:
> Die geschaffene Welt bleibt bezogen auf die wirkliche. Durch ihre Ganzheit"
> und Geschlossenheit", später sagt er auch Einheit" der Welt in der Kunst, mache sie
> den Zusammenhang sichtbarer" und durchsichtig", transparent auf Bedeutung hin.
Ludwig meint, mit seiner "geschlossenen Kunst" die Realität bzw. Wahrheit besser und einfacher erkennbar zu machen. Beide waren der Meinung, die Interpretierbarkeit der Realität sei einfacher als wenn die Werke nur aus Teilen ohne semantische Nähe bestünden. Fontane sagte wohl ähnliches, aber nicht so eindeutig.
> Um den poetischen Realismus innerhalb der Kunst zu bestimmen, bedient sich Ludwig desselben
> Verfahrens wie Fontane: Er bestimmt ihn wie jener als einen (goldenen) Mittelweg, neben dem die
> Extreme, Idealismus wie Naturalismus wie bei Fontane, unzureichend bleiben. Die Zentralaussage
> bedient sich dabei einer bildkräftigen Metapher: Der Naturalismus ist ein Reicher, der seinen
> Besitz nicht kennt, der Idealist kennt den seinen genau, aber er ist kein reicher." Demgegenüber
> stehe der künstlerische Realismus "zwischen [naturalistischer] Verwirrung und [idealistischer]
> Monotonie".
Ich denke diese Passage sollte man gut verstehen können. Es werden die drei Stilrichtungen Idealismus, Naturalismus und Realismus verglichen. Dabei ist der Realismus laut Fontane/Ludwig ein Mittelding zwischen etwas sehr kreativen (Naturalismus) und monotonen (Idealismus).
> Dabei sind die Zuschreibungen, dass der künstlerische Realismus seiner Welt im Rahmen dieser
> Einheit mehr an Breite und Mannigfaltigkeit" lasse, wohingegen es dem Idealisten mehr - und man
> darf ergänzen: zu sehr - um die Einheit zu tun sei, wie bei Fontane rein relational zu bestimmen
> in ihrem Verhältnis zu anderen Begriffen, nicht absolut. Es sind Ansprüche, die letztendlich an
> den konkreten Verhältnissen (Ähnlichkeiten, Widersprüchen der Personen, der Stände, der sozialen
> Bedingungen und Charaktere), im Text überprüft werden müssen.
Der Vergleich geht hier weiter: Der Realismus sei im Vergleich zum Idealismus eher "breit" aufgestellt, also eher "geordnet"!
> Fontanes Erzählwelt ist menschlich überzeugend, zeitübergreifend, poetisch und ästhetisch
> virtuos und seit dem Erscheinen immer wieder gelesen und als epochenübergreifend verstanden
> worden. Otto Ludwigs expositorischer Text ist nur noch literarhistorisch und begriffsgeschichtlich > bekannt.
Hier werden Fontane und Ludwig direkt miteinander verglichen (in Hinblick auf ihre Stile)! Fontanes Eigenschaften kannst du wohl selbst "übersetzen" ! Ludwig hingegen sei mehr autonom und versuche durch seine Arbeiten Definitionen und Erklärungen im geschichtlich/historischen Kontext zu liefern...
Ich hoffe das dir meine Tipps ein wenig helfen können. Falls nicht, scheue dich nicht hier zu posten!
Liebe Grüße
Analytiker
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