Naturalismus < Sonstiges (Deutsch) < Deutsch < Sprachen < Vorhilfe
|
Status: |
(Frage) beantwortet | Datum: | 13:41 Sa 18.04.2009 | Autor: | Dinker |
Guten Nachmittag
Ich versuch Max Frisch's Werk auf die Epoche des Naturalismus zu untersuchen.
Frisch nimmt doch immer wieder Thema aus dem "normalen" Leben heraus, wie es nun mal ist. Seien es nun Thema wie Identität, Selbstentfremdung, Schulder/Unschuld. Themen welche die meisten von uns beschäftigen, ob gewollt oder ungewollt.
Ist das nicht etwas naturalistisch?
Danke Gruss DInker
|
|
|
|
Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 09:14 So 19.04.2009 | Autor: | Josef |
Hallo Dinker,
>
> Ich versuch Max Frisch's Werk auf die Epoche des
> Naturalismus zu untersuchen.
>
> Frisch nimmt doch immer wieder Thema aus dem "normalen"
> Leben heraus, wie es nun mal ist.
> Seien es nun Thema wie
> Identität, Selbstentfremdung, Schulder/Unschuld. Themen
> welche die meisten von uns beschäftigen, ob gewollt oder
> ungewollt.
Etwa gleichzeitig mit der Politisierung der Literatur in der Bundesrepublik in den sechziger Jahren spitzte sich auch in der Schweiz die literarische Auseinandersetzung mit politischen und sozialen Verhältnissen zu, später auch mit ökologischen Fragen. Im Zusammenhang damit wird jetzt die Rolle der Schweiz während der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland kritischer durchleuchtet. Ins Blickfeld der Gegenwartskritik geraten das Problem des Fremden, der gesellschaftspolitischen Utopie und der mitunter dokumentarisch belegten
Arbeitswelt. Die Zugehörigkeit der deutschsprachigen Literaturszene der Schweiz zum bundesrepublikanischen Büchermarkt zeigt sich auch darin, dass nach dieser Polisierung zum einen ein Trend zum Regionalismus feststellbar ist, zum anderen das literarische Pendel wieder zu einer Subjektivierung und Privatisierung ausschlug. Themen dieser Texte sind Krankheit und Tod, Fremdheit und Verweigerung. [1]
> Ist das nicht etwas naturalistisch?
>
Geistesgeschichtlich geht der Naturalismus aus dem Realismus hervor. Er wird auch als konsequenter Realismus bezeichnet. In der Literatur geht es vor allem um folgende Zielsetzungen:
Es werden realistische Gestalten geschaffen und dabei die den Menschen in seinem Verhalten determinierenden Faktoren (Milieu, Psyche, Vererbung, Triebe, Arbeitswelt, Sozialstruktur) analysiert und dargestellt.
Soziale Themen (Proletarisierung, Emanzipation der Frau) treten ins Zentrum, auch Alltägliches, Hässliches und Triebhaftes ist Gegenstand der Texte. Selbst tabuisierte Themen (wie Geisteskrankheit, Alkoholismus) finden Eingang in die Literatur. Oft rücken von der Gesellschaft ausgestoßene Menschen der unteren Klasse ins Zentrum der Texte. [2]
Die naturalistischen Dramatiker bilden die Wirklichkeit konsequent ab, wobei sie jede Art poetischer Verklärung vermeiden, aber nicht darauf verzichten, das Mitleid des Zuschauers zu erwecken. Im Mittelpunkt stehen Existenzen, die durch soziales Milieu , Triebe und Vererbung determiniert dargestellt werden. Die Hauptfiguren entstammen vor allem dem Kleinbürgertum oder Proletariat. die dramatischen Konflikte kreisen nicht mehr vorrangig um die Frage persönlicher Schuld, sondern demonstrieren in erster Linie die oft ausweglose Verstricktheit in sozialen und biologischen Abhängigkeiten des Einzelnen. [1]
Quellen:
[1] Deutsch; Bildungsverlag EINS
[2] Deutsch Pocket Teacher Abi
Viele Grüße
Josef
|
|
|
|