Nationaler Wohlfahrtsindex < Politik/Wirtschaft < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 12:03 So 08.11.2009 | Autor: | Phil92 |
Hallo,
wir nehmen gerade das Thema NWI - Nationaler Wohlfahrtsindex im Unterricht durch (VWL). Dabei stellen sich mir allerdings einige Fragen. Ich habe versucht, mit einem Beispiel den NWI für 2 verschiedene Zeitpunkte (1960 und 2008) "auszurechnen". Denn laut der Formel (die wir im Unterricht bekommen haben)müsste man rechnen:
- privater Verbrauch mit Verteilungsindex
+ ehrenamtliche Arbeit
+ unbezahlte Arbeit
- Umweltschäden
- Verbrauch von unwiederbringbaren Rohstoffen
Für den vorletzten Punkt habe ich als Beispiel genommen, das früher (1960) die Umweltschäden größer waren, wegen dem Einleiten von ungereinigtem Wasser in Flüsse (-->Emscher), dem Ausstoßen von ungereinigten Abgasen, usw. Als Wert habe ich -100 genommen.
Wohingegen im Jahr 2008 die Umweltschäden (eigentlich) kleiner wären, denn das Abwasser wird gereinigt, die Abgase auch... Doch die Abholzung des Regenwaldes nimmt beispielsweise drastisch zu und die Pole schmelzen viel zu schnell... Soll ich hier jetzt auch den Wert -100 setzen, oder weniger oder mehr, oder wie jetzt?
Das andere Beispiel habe ich zu den Rohstoffen gesetzt, den 1960 kostete z.B ein barrel Öl nur 18 Dollar, vor einem Jahr betrug der Preis ganze 92Dollar. Hierhabe ich die Werte -30 für 1960 und -100 für 2008 gesetzt.
Doch für alle anderen Sachen will mir einfach nichts einfallen. Ist mein Ansatz denn überhaupt richtig? Also nur als Beispiel gesehen?
Ich bitte um Hilfe, weil ich das irgendwie nicht so richtig verstehe... Ich wäre für ALLE Ansätze dankbar
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 07:59 Mo 09.11.2009 | Autor: | Josef |
Hallo Phil92,
der Nationalen Wohlfahrtsindex (NWI), der sich aus 21 Variablen zusammensetzt:
Er bezieht einerseits die bisher im BIP vernachlässigten Wohlfahrtsleistungen wie z.B. Hausarbeit oder ehrenamtliche Tätigkeit positiv ein. Negativ bilanziert werden dagegen Schäden (z.B. Luft, Boden, Gewässer, Gesundheit, Verkehr) und die Verringerung des Naturkapitals (Boden, Wälder, Ressourcen, Artenvielfalt, Klima). Auch soziale Faktoren wie Verteilungsgerechtigkeit, öffentliche Ausgaben für Gesundheits- und Bildungssystem sowie Kriminalität werden im NWI einbezogen.
21 Variablen
1. Index der Einkommensverteilung
2. Gewichtete Konsumausgaben
3. Wert der Hausarbeit
4. Wert der ehrenamtlichen Arbeit
5. Öffentliche Ausgaben für Gesundheits- und Bildungswesen
6. Dauerhafte Konsumgüter Kosten / Nutzen
7. Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte
8. Kosten von Verkehrsunfällen
9. Kosten von Kriminalität
10. Kosten alkoholassoziierter Krankheiten
11. Gesellschaftliche Ausgaben zur Kompensation von Umweltbelastungen
12. Schäden durch Wasserverschmutzung
13. Schäden im Zuge von Bodenbelastungen
14. Schäden durch Luftverschmutzung
15. Schäden durch Lärm
16. Verlust bzw. Gewinn durch die Veränderung der Fläche von Feuchtgebieten
17. Schäden durch Verlust von landwirtschaftlich nutzbarer Fläche
18. Ersatzkosten durch Ausbeutung nicht erneuerbarer Ressourcen
19. Schäden durch CO2- Emissionen
20. Nettowertänderungen des Anlagevermögens (ohne Bauten)
Quellle
Viele Grüße
Josef
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(Antwort) fertig | Datum: | 08:19 Mo 09.11.2009 | Autor: | Josef |
Hallo,,
> wir nehmen gerade das Thema NWI - Nationaler
> Wohlfahrtsindex im Unterricht durch (VWL). Dabei stellen
> sich mir allerdings einige Fragen. Ich habe versucht, mit
> einem Beispiel den NWI für 2 verschiedene Zeitpunkte (1960
> und 2008) "auszurechnen". Denn laut der Formel (die wir im
> Unterricht bekommen haben)müsste man rechnen:
>
> - privater Verbrauch mit Verteilungsindex
> + ehrenamtliche Arbeit
> + unbezahlte Arbeit
> - Umweltschäden
> - Verbrauch von unwiederbringbaren Rohstoffen
>
> Für den vorletzten Punkt habe ich als Beispiel genommen,
> das früher (1960) die Umweltschäden größer waren, wegen
> dem Einleiten von ungereinigtem Wasser in Flüsse
> (-->Emscher), dem Ausstoßen von ungereinigten Abgasen,
> usw. Als Wert habe ich -100 genommen.
Du musst einen Stichzeitpunkt wählen, z.B. 1960 = 100 %
Alle Abweichungen in den nächsten Jahren ergeben dann positive oder negative Abweichungen.
> Wohingegen im Jahr 2008 die Umweltschäden (eigentlich)
> kleiner wären, denn das Abwasser wird gereinigt, die
> Abgase auch... Doch die Abholzung des Regenwaldes nimmt
> beispielsweise drastisch zu und die Pole schmelzen viel zu
> schnell... Soll ich hier jetzt auch den Wert -100 setzen,
> oder weniger oder mehr, oder wie jetzt?
>
> Das andere Beispiel habe ich zu den Rohstoffen gesetzt, den
> 1960 kostete z.B ein barrel Öl nur 18 Dollar, vor einem
> Jahr betrug der Preis ganze 92Dollar. Hierhabe ich die
> Werte -30 für 1960 und -100 für 2008 gesetzt.
>
> Doch für alle anderen Sachen will mir einfach nichts
> einfallen. Ist mein Ansatz denn überhaupt richtig? Also
> nur als Beispiel gesehen?
>
1960 = 18 Dollar = 100 %
2008 = 92 Dollar = 411,1 %
Der Dollarpreis stieg in der Zeit von 1960 zu 2008 um 411,1 % bezogen auf den Bezugszeitpunkt 1960. Die durchschnittliche jährliche Zunahme beträgt 13,359 %.
Berechnung:
18*(1+i) = 92
i = 4,111
p = 411,1 %
Viele Grüße
Josef
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