Mathematikstudium WS 08/09 < Sonstiges < Hochschule < Mathe < Vorhilfe
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(Umfrage) Beendete Umfrage | Datum: | 18:43 Sa 17.05.2008 | Autor: | Hanz |
Huhu,
ich werde im WS 08/09 nun an der Uni Hannover fächerübergreifenden Bacherlor in Mathe und Politik anfangen zu studieren. Ich bin jetzt in der Schule nicht der 1er Kandidat gewesen, Mathe hat mir aber bislang immer Spaß gemacht und deshalb habe ich mich auch dafür entschieden es zu studieren.
Man bekommt aber immer wieder zu hören, wie schwer das Studium doch ist und das es wohl nicht viel mit der Schulmathematik zu tun hat. Daher würde ich gerne mal wissen, wie man sich am Besten auf sein Studium vorbereiten sollte, um sich den Einstieg zu erleichtern.
Gibt es hier vielleicht auch Mathestudenten von der Uni Hannover, die hier konkrete Erfahrungsberichte von ihrem Studiumsstart berichten könnten?
Mfg, Hanz
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(Antwort) fertig | Datum: | 18:50 Sa 17.05.2008 | Autor: | Kreide |
hey,
meist biete die uni orientierungsveranstaltungen an, wo der anfangsstoff schon mal etwas behandelt wird. Da würde ich auf jeden fall hingehen.
Ich würde dir auch raten dich einfach mal in eine Mathevorlesung reinzusetzen!!!!
lg kreide
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(Antwort) fertig | Datum: | 19:05 Sa 17.05.2008 | Autor: | pelzig |
Also ich war vor einem Jahr im Grunde in derselben Situation wie du, hatte auch meist "nur" so 11Punkte im Mathe LK. Dass Hochschulmathe ganz anders ist als in der Schule stimmt auf jeden Fall. Ich habe mir einfach zwei gute Skripte zu Analysis I und Lineare Algebra I runtergeladen und angefangen die Übungsaufgaben dazu zu lösen, und ich hatte keinen "Matheschock" oder sowas. Das wichtigste ist wirklich, dass du nicht nur in irgend ne Vorlesung gehst oder ein Buch über höhere Mathematik liest, sondern dass du unbedingt die Übungsaufgaben löst (!!!) und falls nötig von nem knüppelharten korrektor korrieren lässt. Wenn du es ernst meinst mit der Mathematik, wirst du früher oder später selbst dein strengster Korrektor sein.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 19:28 Sa 17.05.2008 | Autor: | Gilga |
Also ich hatte so ~ 12 Punkten im Mathe-LK und hab gleich mal die ersten 2 Jahre recht wenig verstanden. Fast alle mit denen ich gesprochen hatten ~15Punkte im LK.
Man muss halt am Anfang extrem viel zeit investieren dann kann man Verständnis Defizite ausgleichen.
In Vorlesung zu setzten ist nutzlos, da man ab der 2. Woche als nicht-Student kaum ein Wort versteht und nur frustriert ist.
Wie bist du auf die Kombination Politik/Mathe gekommen?
Unterschiedlicherer Fächer gibt es ja kaum.
Einfach Mathe mal ausprobieren und notfalls auf Politik umsteigen!
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 20:29 Sa 17.05.2008 | Autor: | felixf |
Hallo!
> Also ich hatte so ~ 12 Punkten im Mathe-LK und hab gleich
> mal die ersten 2 Jahre recht wenig verstanden. Fast alle
> mit denen ich gesprochen hatten ~15Punkte im LK.
Die Punktezahl im LK sagt normalerweise nicht viel darueber aus, wie gut man im Mathe-Studium zurechtkommt :) Es haengt schon stark davon ab, warum man gerade diese Punktezahl bekommen hat. In der Schule kann man trotz wenig mathematischem Verstaendnis durch Ausweniglernen und Rechentechniken lernen sehr gute Noten bekommen. Nur weil einer 15 Punkte hat und der andere 12 oder 10 heisst das nicht dass der 15-Punkte-Mensch mehr Verstaendnis hat.
Allerdings sollte man das auch nicht als Freibrief nehmen, allen Leuten ein Mathestudium nahe zu legen. Nur weil man nicht 15 Punkte im Mathe-LK hatte (oder erst gar keinen Mathe-LK) heisst das noch lange nicht, dass man damit trotzdem genauso geeignet ist wie jemand der 15 Punkte im Mathe-LK hatte.
Es kommt halt auf das mathematische Verstaendnis an (Leute mit sowas haben tendenziell eher eine hohe Punktzahl in der Schulmathe), oder darauf wie gut/schnell man ein solches aufbauen kann.
> In Vorlesung zu setzten ist nutzlos, da man ab der 2. Woche
> als nicht-Student kaum ein Wort versteht und nur frustriert
> ist.
Ich wuerde nicht sagen, dass es nutzlos ist. Auch wenn man nichts vom Inhalt versteht, man sieht zumindest wie es an der Uni in Vorlesungen ablaeuft: es wird viel mit logischen Schlussfolgerungen hantiert (und wenig explizit gerechnet), es gibt das Definition-Satz-Beweis-Schema, der ganze Ablauf ist einseitig (in der Hinsicht dass in der Schule eher eine aktive Kommunikation im Unterricht zwischen Schuelern und Lehrer besteht).
Das schon vor der ersten `eigenen' Vorlesung zu wissen oder sogar erlebt zu haben kann denke ich schon sehr hilfreich sein.
Man darf sich halt nicht davon abschrecken lassen, das man (fast) nichts (vom Inhalt) versteht. :)
LG Felix
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 20:42 Sa 17.05.2008 | Autor: | felixf |
Hallo
> Das wichtigste ist wirklich, dass du nicht nur in irgend ne
> Vorlesung gehst oder ein Buch über höhere Mathematik liest,
> sondern dass du unbedingt die Übungsaufgaben löst (!!!)
Ja, das ist definitiv sehr wichtig! Ich habe dadurch (und durch das Lernen auf die Vordiplomspruefungen, die es mittlerweile leider nicht mehr gibt) denke ich am meisten gelernt im Studium.
Es gibt allerdings auch Leute, die behaupten, die Uebungen bringen ihnen nichts bzw. sie lernen daraus nicht. Einigen glaube ich das auch, bei anderen ist es eher eine (Schutz-)Ausrede fuer sich selber. Also: wenn dir jemand sowas als Ratschlag gibt, behandle das mit Vorsicht (insbesondere wenn du nicht weisst ob die Uebungen fuer dich selber wichtig sind zum Lernen oder nicht).
> und falls nötig von nem knüppelharten korrektor korrieren lässt.
Das hat den Vorteil, dass man gezwungen wird moeglichst schnell das richtige Aufschreiben zu lernen. Es ist normalerweise aber auch ziemlich frustrierend.
Ich denke, im ersten (und auch noch etwas im zweiten) Semester ist das wichtigste, was man lernt (bzw. lernen sollte!), nicht der Stoff, sondern:
1) mathematisch zu denken,
2) Mathematik richtig aufschreiben zu koennen,
3) eine hohe Frustrationstoleranz aufzubauen :)
Am Anfang ist vieles frustrierend, und wenn du es ernst meinst solltest du dich nicht zu schnell davon abschrecken lassen. Wenn du etwas nicht selber loesen kannst, ist es auch ok, sich den Loesungsweg von anderen / aus Buechern ``zu besorgen'' -- was du aber auf jeden Fall machen musst, ist diesen auch zu verstehen und ihn selbststaendig zu Papier zu bringen! Stumpfes Abschreiben bringt gar nichts! (Wenn du es verstehst und aufschreibst lernst du wenigstens wie man Sachen aufschreibt und schulst ein wenig deine Denkweise.) Das darf aber nicht als Freibrief verstanden werden, dauernd abzuschreiben, man sollte auch selber etwas loesen (allein schon weil man sich dann freuen kann, auch mal etwas selber gemacht zu haben, das bringt Motivation!) :)
LG Felix
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 00:35 So 18.05.2008 | Autor: | Hanz |
Danke erstmal für die schnellen Antworten!
Hätte dann noch paar weitere kleine Fragen, und zwar sind die Prüfungen in Mathe schriftlich oder mündlich (oder kommt es auf die Uni an?), weil ich einen Bekannten habe der in Bremen studiert und alle prüfungen bei ihm mündlich ablaufen.
Zweite Frage wäre, ob es sehr hilfreich ist sich möglichst schnell mit Mitstudenten in Verbindung zu setzten um quasi Lerngruppen zu bilden?
Mathe und Politik als Studium höre ich oft das es sehr merkwürdig ist, aber ich habe als Ziel es dann auf Lehramt zu machen, was in Hannover ja leider (?) nur über den Bachelor geht und gerade der Unterschied der Fächer die Abwechslung beim Unterrichten bringt. Außerdem sind es auch die beiden Fächer, die ich am Interessantesten fand (wobei Politik kein LK bei mir war, aber P4).
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 01:11 So 18.05.2008 | Autor: | Gilga |
mündlich/schriftlich entscheidet sich nach Anzahl der Prüfungsteilnehmer.
=> IM Bachelor sind alle schriftlich.
Später im Master auch mal mündlich.
Das Problem ist, dass die Durchschnittsnote schriftlich 3.x und im mündlichem um die 2 ist.
Im Diplom war das ganze Hauptstudium nur mündl. Prüfungen. :)
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 06:56 So 18.05.2008 | Autor: | felixf |
Hallo
> mündlich/schriftlich entscheidet sich nach Anzahl der
> Prüfungsteilnehmer.
> => IM Bachelor sind alle schriftlich.
> Später im Master auch mal mündlich.
Weisst du das es in Hannover so ist, oder vermutest du es? Meines Wissens ist alles moeglich, es ist extrem abhaengig von der Uni/vom Institut und vom Prof. Und ja, ich habe schon erlebt dass alle 100 Teilnehmer einer Anfaengervorlesung einzelnd muendlich geprueft worden sind.
LG Felix
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 19:08 So 18.05.2008 | Autor: | Gilga |
ich habe schon erlebt dass alle 100 Teilnehmer einer Anfaengervorlesung einzelnd muendlich geprueft worden sind.
100*20min= 2000 min ~ 33 Stunden ~ 1 Woche
?????
Vielleicht hat der Prof ja eine Wette verloren....
oder war es eine Gruppenprüfung(finde ich lächerlich)
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 22:24 So 18.05.2008 | Autor: | felixf |
Hallo
> > ich habe schon erlebt dass alle 100 Teilnehmer einer
> > Anfaengervorlesung einzelnd muendlich geprueft worden
> > sind.
>
> 100*20min= 2000 min ~ 33 Stunden ~ 1 Woche
> ?????
Ja.
> Vielleicht hat der Prof ja eine Wette verloren....
> oder war es eine Gruppenprüfung(finde ich lächerlich)
Nein, es war normal und von der Pruefungsordnung so vorgeschrieben.
LG Felix
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 06:59 So 18.05.2008 | Autor: | felixf |
Hallo
> Zweite Frage wäre, ob es sehr hilfreich ist sich möglichst
> schnell mit Mitstudenten in Verbindung zu setzten um quasi
> Lerngruppen zu bilden?
Ja, das denke ich schon. Mit anderen zusammenzuarbeiten und vor allem ueber Mathe zu reden bringt eine Menge. Du musst allerdings sehr aufpassen dass du selber auch genug beitraegst und nicht nur das aufschreibst was sozusagen die anderen diktieren. Deshalb ist es hilfreich, wenn das Niveau in einer Lerngruppe nicht zu verschieden ist. Kann man natuerlich vorher nicht wissen...
Da es bei solchen Gruppen auch viel um Uebungsaufgaben (loesen) geht, wuerd ich versuchen vorher schon so viel wie moeglich selber zu machen. Mindestens jedoch verstehen worum es bei den Aufgaben geht. Das hilft schon oft eine Menge :)
LG Felix
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 23:13 Mo 19.05.2008 | Autor: | Gilga |
Ganz nett. Die Taktik von Polya hängt seit Jahren an meiner Wand.
Aber "Zur Nachbereitung der Vorlesung" scheint mir ein unerreichbares Ideal zu sein 2std. Vorlesung 2 Stunden nacharbeiten ... + extra Sachen machen.
Weiß nicht ob sowas realistisch schaffbar.
Ich würde noch ein Einstiegsbuch zur Logik empfehlen (z.b Schöning)
da dies oft gar nicht im Studium erläutert wird und manche dann die einfachsten Aussagen nicht verstehen !b->!a <==> !!b | !a <==> a->b
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