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Aufgabe | Meine Übersetzung:
Livius: Buch 45, 7-8; 40-42: Das Schicksal des Aemilius Paullus
(7)Zusammen mit seinem Sohn betrat Perseus, der verbunden durch das Unglück diesen (den Sohn?) ziemlich beklagenswert gemacht hat, das Feldlager, wobei er von keinem anderen von den Seinen begleitet wurde. Wegen der Menge derer, die um Schauspiel eintrafen, konnte er nicht vorwärtsschreiten, bis vom Konsul Liktoren geschickt wurden, die , nachdem man Platz gemacht hatte, auf den Weg zum Feldherrnzelt machten. Der Konsul erhob sich, während er den anderen befahl sitzen zu bleiben, und ein wenig vorwärtsgegangen streckte er dem eintretendem König die Rechte entgegen und den sich zu seinen Füßen Niederwerfenden hob er auf und er, der nicht zugelassen hatte seine Kniee zu berühren, befahl dem Hereingeführtem sich im Zelt gegenüber denen, die zur Versammlung herbeigerufen worden waren, zu setzen.
(8)Die erste Frage war, von welchem Unrecht getrieben er den Krieg gegen das römische Volk mit so feindlicher Gesinnung aufgenommen hat, durch die (Gesinnung?) er sich und sein Königreich zur äußersten Entscheidungsschlacht herangeführt hat. Als er, der auf den Boden sah, obwohl alle eine Antwort erwarteten, der lange geschwiegen hatte, weinte, sagte wiederum der Konsul:
„Wenn du als junger Mann die Königsherrschaft angenommen hättest, würde ich mich freilich weniger darüber wundern, dich nicht gekannt zu haben, als wäre das römische Volk entweder bedeutender Freund oder bedeutender Feind (?): Nun aber, weil du sowohl am Krieg deines Vaters, den er mit uns führte, teilgenommen hattest, als auch dich des Friedens nachher, den wir mit höchster Treue ihm gegenüber einhielten, erinnertest, welchen Rat gab es von ihnen, deren sowohl Gewalt im Krieg als auch Treue im Frieden du erfahren hättest, dass dir ein Krieg mit diesen lieber ist als der Friede?“(?)
Er wurde weder gefragt noch beschuldigt, als er (der Konsul?) antwortete:
„Wie auch immer sich diese Dinge – sei es durch menschliches Fehlverhalten oder durch Zufall oder durch Notwendigkeit – sich ereigneten, habe dennoch guten Mut. Die bei Niederlagen vieler Könige und Völker bekannte Milde des römischen Volkes gewährt dir nicht nur Hoffnung, sondern ein beinahe sicheres Vertrauen auf Rettung.“
Dies sagte er dem Perseus in griechischer Sprache; dann den Seinen in Lateinischer:
„Ihr seht ein ausgezeichnetes Beispiel für die Veränderung der menschlichen Dinge“,sagte er. „ Junge Männer, dies sage ich euch besonders. Deshalb ziemt es sich keineswegs im Glück gegen wen auch immer hochmütig und gewalttätig zu verfahren noch dem gegenwärtigem Glück zu vertrauen, weil es unsicher ist, was der Abend bringt. Schließlich wird dieser ein Mann sein, dessen Geist weder günstige Dinge durch ihren Wind hochmütig machen werden noch widrige brechen werden.“ (…)
(40)Aber nicht nur Perseus war während jener Tage ein Beweis für menschliche Unglücksfälle, als er in Ketten vor dem Siegerwagen des Anführers durch die Stadt der Feinde geführt worden war, sonder auch der Sieger Paullus strahlend in Gold und Purpur. Denn von seinen zwei Kindern, die allein er – denn zwei wurden zur Adoption gegeben – als Erben des Namens, der Heiligtümer und der Familie zuhause zurückgelassen hatte, starb der jüngere fast 12jährige fünf Tage vor dem Triumph, der ältere 14jährige drei Tage nach dem Triumph; es hatte sich gehört, dass diese mit purpurbesetzter Toga zusammen mit ihrem Vater auf einem Wagen fuhren, sich fest vornehmend selbst den Triumpzügen ähnlich zu sein (?). Nach wenigen Tagen wurde vom Volkstribun M. Antonius eine Volksversammlung bewilligt, als er über seine Taten nach Sitte der übrigen Feldherren ausführlich sprach, war seine Rede erwähnenswert und dem römischen Kaiser würdig:
„Obwohl ihr, Quiriten, - wie ich meine – wohl wisst, sowohl mit welchem Erfolg ich eine Staatsangeleigenheit verrichtet habe, als auch welche zwei Unglücksfälle mein Haus während dieser Tage erschüttert hat, weil euch sowohl mein Triumph als Schauspiel diente, als auch die Bestattungen meiner Kinder, möget ihr bitte dennoch zulassen, dass ich in wenigen Worten mit dem öffentlichem Erfolg mein persönliches Schicksal vergleiche mit Hilfe dieser Gesinnung, wegen der ich muss(?). Fortgeschritten aus Italien – bei Sonnenaufgang stach ich mit der Flotte in See – erreichte ich zur neunten Stunde des Tages mit all meinen Schiffen die Insel Korfu. Dann am fünften Tag opferte ich in Delphi dem Apoll für mich und eure Heere wie Flotten. Von Delphi aus gelangte ich am fünften Tag zum Feldlager: Sobald ich nach dem Empfang des Heeres und der Änderung einiger Dinge, die für den Sieg große Hindernisse waren, fortschritt, weil das Feldlager der Feinde uneinnehmbar war und König Perseus nicht gezwungen werden konnte zu kämpfen, überstieg ich zwischen seinen Schutztruppen einen Pass bei Petra und besiegte König Perseus bei Pydna mit Schärfe. Ich habe Makedonien in die Gewalt des römischen Volkes gebracht und weil den Krieg drei Konsuln vor mir vier Jahre nacheinander so geführt haben, dass sie immer dem Nachfolger schwerer übergaben, habe ich dies in 15 Tagen durchgesetzt. Dann folgten gleichwie einer Menge anderer Erfolge(?). Alle Bürgerschaften Makedoniens ergaben sich, der königliche Schatz kam in unsere Gewalt, der König selbst – nach der Auslieferung durch nahezu die Götter selbst – wurde zusammen mit seinen Kindern in einem Tempel der Somathraker festgenommen. Auch mir selbst schien das Glück allzu groß und war deshalb verdächtig. Ich fing an die Gefahren des Meeres beim Hinüberbringen der so großen Geldmenge nach Italien und beim Befördern des Siegerheeres (?) zu fürchten. Nachdem alles auf günstigem Schiffskurs nach Italien gelangt ist und es nichts gab, worum ich überdies bitten würde (?), habe ich jenes gewünscht, dass – weil das Schicksal gewohnt war vom Höhepunkt sich rückwärts zu drehen – mein Haus die Veränderung dessen (des Schicksals) vielmehr wahrnahm als der Staat. Ich hoffe daher, dass sich das öffentliche Schicksal mit meinem so auffallendem Unglück begnügt hat, weil mein Triumph lag wie zum Gespött des menschlichen Glücks zwischen den zwei Beerdigungen meiner Kinder. Und obwohl ich und Perseus nun als besonders berühmte Beispiele für das Los der Sterblichen gesehen werden, hat jener, der selbst gefangen sah, dass seine Kinder als Gefangene vor ihm geführt wurden, dennoch diese unverletzt; ich, der ich über jenen triumphierte, stieg von der Bestattung des einen Sohnes kommend auf den Triumphwagen, fand den anderen fast schon sterbend , als ich vom Kapitol zurückkam; und keiner von meiner so großen Nachkommenschaft an Kindern bleibt übrig, der den Namen L. Aemilius Paullus tragen könnte. Zwei, die nämlich wie aus einer großen Nachkommenschaft an Kindern zur Adoption gegeben wurden, haben das Geschlecht des Cornelius und des Fabius; Im Haus bleibt kein Paullus außer dem Greis übrig. Aber diesen Verlust meines Hauses lindert euer Erfolg und das günstige Schicksal des Staats.“
(42)Dieses mit so großer Leidenschaft Gesagte erschütterte die Herzen der Zuhörer mehr, als wenn er kläglich über den Verlust der Kinder mit Heulen gesprochen hätte. |
Ja^^ wäre sehr dankbar wenn sich jemand netterweise findet, der das nach Fehlern durchsieht!
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 14:26 Mi 29.12.2010 | Autor: | dagedieb |
Ich werd das machen, aber nur langsam und absatzweise reinstellen.
Ist das eine Hausarbeit für die Schule?
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ja Hausarbeit mehr oder weniger: ich muss über die Textstelle ein Referat halten (Merkmale livianischen Erzählens) und dafür musste ich erstmal an den Inhalt kommen. Und da es anscheinend im gesamten www nirgends ne Übersetzung gab, musst ich mich selbst hinsezten =(
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 17:00 Mi 29.12.2010 | Autor: | dagedieb |
ich räuspere mich ungern, aber: das WWW ist nun nicht die einzigste Informationsquelle. Bibliothek?
Aber ich geb's zu. Ich hab auch nie in Bücher gesehen und es hat mir nie geschadet und ich habe auch Livius sinnlos für eine Hausarbeit übersetzt, bis ich dann festgestellt habe, dass der Piratenaufstand ganz am Ende des Buches war.
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ja mir wär n buch sogar lieber^^ aber hier am dorf, ist die einzige bücherei in der nähe die in der schule. und die hat weder ne übersetzung von dieser stelle, noch ist sie über die ferien geöffnet. Achja das schöne landleben xD
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 20:47 Mi 29.12.2010 | Autor: | dagedieb |
Schonmal nach was Englischem geschaut im i-Net? Das ist oft erstens leichter lesbar und außerdem gibt es sicherlich viel. Bei Googlebooks gibt es einiges... Man glaubt es oft nicht und findet bei ordentlichem Suchen direkt bei Googlebooks oft dann doch irgendeine Übersetzung.
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7.
1) Satz: pullo amictu - Perseus hat wohl ein Gewand an oder so.
qui socius calamitatis miserabiliorem eum faceret. - der als Genosse bei der Niederlage (?) diesen, seinen Sohn, noch betrüblicher stimmte.
2) iter facere - reisen oder: den Weg bahnen. Diese Liktoren, die antiken Bodyguards machen Platz, damit der PErseus durchkann
summoto - ist nicht unbedingt medial aufzufassen. sondern: Nachdem man weggeräumt wurde - schließlich sind die Liktoren dabei. geht aber schon.
3)
iussis sedere aliis - vorzeitiger abl. abs. als übersetz nicht "während" sondern "nachdem
ansonsten richtig
8.
1) Ja, die Gesinnung (animus)
schön.
2) "sagte wiederum der Konsul" - kannst du bitte einfach "wieder" schreiben ohne "rum"? rursus sagt hier, dass der Konsul nochmal anfängt zu sprechen und hat keinen adversativen Sinn.
3) (Rede des Konsuls)
si iuuenis regnum accepisses, minus equidem mirarer ignorasse te, quam grauis aut amicus aut inimicus esset populus Romanus; - ... würde ich mich weniger darüber wundern, dass du nicht weißt, in welchem Grade das Römische Volk entweder Freund oder Feind ist. (also te ignorasse - ACI, nicht Infinitiv, wie man grammatisch auch verstehen kann, aber nicht inhaltlich.)
nunc uero, cum et bello patris tui, quod nobiscum gessit, interfuisses, et pacis postea, quam cum summa fide aduersus eum coluimus, meminisses, <quod fuit> consilium, quorum et uim <in> bello et fidem in pace expertus esses, cum iis tibi bellum esse quam pacem malle? - nicht: "welchen Rat gab es von ihnen", sondern: "Was war der Entschluss, dass du deren (der Römer, Relative Verschränkung im ACI) Stärke und Treue im Frieden unteilhaftig geworden bist, als du mit Ihnen lieber Krieg haben wolltest (dass dir mit Ihnen lieber Frieden ist - esse+Dat. (tibi)) als Frieden."
- Wir bemerken, dass der Konsul sich echt schwülstig ausdrückt. Oder ist das nur unser deutsche Eindruck?
4.
"er antwortete nicht als Gefragter und nicht als Beschuldigter"
5. (Rede von Perseus)
folgt nachher, jetzt ist Kaffee trinken.
Viele Grüße,
Stefan
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zu 8. 3) den "nun aber "-Satz versteh ich null, muss ich zugeben auch vom Sinn her ist mir der n rätsel.
aber mit dem "expertus,a,um" heißt das nicht "erprobt" oder so, weil "frei von/ohne Anteil an" heißt doch "expers,-tis"...?
und was meinet der konsul eig? =/
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> zu 8. 3) den "nun aber "-Satz versteh ich null, muss ich
> zugeben auch vom Sinn her ist mir der n rätsel.
Hauptsatz ist: Was war der Entschluss zu solchem Unsinn, lieber Krieg zu wollen als Frieden, obwohl Perseus der Römer Rechtschaffenheit kennt? Und dazu kommen allerlei Erweiterungen: "Perseus, der du ja schon den ganzen Krieg und Frieden unter deinem Vater kennen solltest."
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> aber mit dem "expertus,a,um" heißt das nicht "erprobt"
> oder so, weil "frei von/ohne Anteil an" heißt doch
> "expers,-tis"...?
> und was meinet der konsul eig? =/
Puh, ja. Ich will aber nicht so aussehen, als würde ich Scheiße labern! Ach menno, sorry. Gut, dann hat jemand längst Stärke und Treue der Römer erfahren.
Also der Satz nochmal zu Deutsch:
Nun aber, nachdem du einmal beim Krieg deines Vaters, den der führte, dabei gewesen warst und als du dich andernmal des Friedens erinnertest, den wir mit dem größten Vertrauen ihm gegenüber hochgehalten haben, was ist der Entschluss gewesen, als du mit denen (iis), deren (quorum) Macht und Treue du im Frieden erfahren hast, lieber Krieg als Frieden haben wolltest?
Ich hoffe das hilft.
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weiter:
5) Perseus redet:
"habeas bonum animum" - besser als "habe guten Mut": sei guten Mutes
"ziemt" - das heißt "geziemt"
in secundis rebus - vielleicht nicht gerade "im Glück", sondern "unter guten Umständen", "wenn die Lage gut ist" oder so.
und der letzte Satz noch mal in leichter verständlicher Sprache den letzten Satz:
"Zuletzt wird der ein richtiger Mann sein, dessen Gemüt nicht irgendwelche Glücksfälle herausblasen (mit dem Atem heraustragen) noch irgendwelche Unglücksfälle zermürben."
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erstmal die sachliche Begründung, dass die Übersetzung von Imperator sachlich falsch ist: es geht um Perseus (Makedonien), Sohn des Philipp V. von Makedonien, letzter König von Makedonien (179–168 v. Chr.) ... http://de.wikipedia.org/wiki/Perseus_%28Makedonien%29
41.
1) rem publicam administrare - den Staat verwalten
zweiter Teil des Satzes:
lasst zu, dass ich mein eigenes Schicksal mit dem politischen Glück (publica felicitas) vergleiche mit der Gesinning, die ich dem gegenüber haben muss (oder: "die ich schulde")
2) profectus - aufgebrochen
classem solvi -ich stach mit der flotte in see
Fehlt bei dir irgendwie:
sole orto - nach Sonnenaufgang
a Brundisio - von Brundisium
3) das "wie für Flotten" ="für mich und das Heer sowie Flotte"
4 bis perfeci)gut:
perfeci - eher "vollbracht"
5) "aliarum deinde secundarum rerum uelut prouentus secutus:" Gleichsam eine Ernte von anderen Erfolgen (sucundae res) folgte. (sequi ist ein deponens)
6)
maris pericula timere coepi in tanta pecunia regia in Italiam traicienda et uictore exercitu transportando.
richtig.
victor exercitus = Siegerheer
http://www.hhhh.org/perseant/libellus/aides/allgre/allgre.321.html (Nach "sometimes" suchen, zweite Fundstelle)
7) "quod ultra precarer" - was ich darüber hinaus erbitten würde.
Der Rest des Textes ist ohne Fehler, soweit ich sehe, und gut lesbar.
Schön.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 19:28 Di 04.01.2011 | Autor: | dagedieb |
Ich hoffe du hast das mit dem Makedonischen König verstanden: Das war also zu einer Zeit, als es noch keine Kaiser gab.
Bitte, bitte.
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