Konzeption Soziale Marktwirts. < Politik/Wirtschaft < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 17:14 Mo 25.08.2008 | Autor: | klon |
Aufgabe | Von welchem Leitvorstellungen ist das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft getragen?
Was unterscheidet die Soziale Marktwirtschaft von der freien Marktwirtschaft des 19ten Jahrhunderts?! |
Hallo, was waren denn genau die Vorstellungen?
Dass die Marktwirtschaft nun vom Staat geordnet gesteuert werden soll und ein Wettbewerb stattfinden kann?
Ich habe nicht wirklich Ahnung von dem Thema, aber ich versuchs etwas zu verstehen...
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(Antwort) fertig | Datum: | 18:38 Mo 25.08.2008 | Autor: | Timmi |
Hey Klon!
Ein ziemlich umfangreiches Thema, zudem man leicht einiges nachlesen kann
Ich versuche es mal in Kuzform:
> Von welchem Leitvorstellungen ist das Konzept der Sozialen
> Marktwirtschaft getragen?
> Was unterscheidet die Soziale Marktwirtschaft von der
> freien Marktwirtschaft des 19ten Jahrhunderts?!
> Hallo, was waren denn genau die Vorstellungen?
> Dass die Marktwirtschaft nun vom Staat geordnet gesteuert
> werden soll und ein Wettbewerb stattfinden kann?
>
Zunächst ist es sinnvoll sich "Freie Markwirtschaft" klarzumachen, denn die "Soziale Marktwirtschaft"
basiert grundsätzlich auf ihr.(dazu später)
Freie Markwirtschaft: Basiert auf Adam Smith. Die Kernaussage ist:"Der Markt reguliert sich selbst".
Dies gechieht durch ein Selbsausgleich von Angebot und Nachfrage(Jeder handelt intuitiev richtig).Der Staat steckt nur Rahmenbedingungen ab.(öffentliche Güter und Judikative)
Die Wichtigsten Mekmal sind:
-Freie Preisbildung (durch Angebot und Nachfrage)
-Freier Wettbewerb
-Freier Zugang zu allen Märkten(für Konsumenten und Produzenten)
Das von (meines Wissens)von Ludwig Erhardt entwurfene Modell der sozialen Markwirtschaft hat die gleichen Mekmale.
Jedoch übernimmt der Staat eine weitaus größere Rolle indem er in das Marktgeschehen eingreift.
Man spricht auch vom Neoliberalismus. Es wird zum Beispiel die Monoplbildung überwacht um Chancengleichheit zu schaffen und es gibt scharfe Kartellämter.
Ein Beispiel: Befindet sich die Konjunktur in einem Abschwung würde der Staat nach freier MW investieren um einen Aufschwung zu entfachen. Z.B Bau von öffentlichen Einrichtungen.Nach sozialmarktwirtschaftlichen Vorstelungen würde er es den Markmechanismus regeln lassen, also nicht anktiv eingreifen.
Was glaubst Du welche Form wir in Deutschland haben?
Oder eine andere?
Viele Grüße Timmi
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(Frage) beantwortet | Datum: | 18:59 Mo 25.08.2008 | Autor: | klon |
Soziale Marktwirtschaft :)?!
Ja, aber die Soziale Marktwirtschaft ist doch nicht exakt das gleiche wie der Neoliberalismus. Da gibts doch noch ein paar Unterschiede oder?
Habe mir gerade ein paar Texte durchgelesen dazu, aber manches ist mir dennoch etwas unklar.
Ich hab nochmal eine Frage wegen dieser Freiheitssache.
Inwiefern gibt es bei der SM eine Freiheit, wenn doch das Wichtigste vom Staat gelenkt wird, und der Konsument/Verkäufer nur produziert bzw verbraucht?
Und was ist genau das Recht auf Privateigentum?
Bei der FM ist es uneingeschränkt, d.h. man darf so viel haben wie man will? Und wie ist das bei der SM?
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 19:40 Mo 25.08.2008 | Autor: | Josef |
Hallo klon,
> Soziale Marktwirtschaft :)?!
>
> Ja, aber die Soziale Marktwirtschaft ist doch nicht exakt
> das gleiche wie der Neoliberalismus. Da gibts doch noch ein
> paar Unterschiede oder?
>
Die Soziale Marktwirtschaft basiert auf der Auffassung, dass der Markt zwar das am besten geeignete Instrument zur Regelung des Wirtschaftsprozesses sei, der Marktmechanismus aber durch zwei Elemente ergänzt werden müsse:
a) eine vom staat durchgesetzte und gesicherte Wettbewerbsordnung und Monopolisierunskontrolle, die Konzentrationsprozesse und Zusammenballungen wirtschaftlichr Macht wirksam verhindern würde, und
b) eine staatliche Sozialordnung, die ein Mindestmaß an sozialer Gerechtigkeit verwirklichen sollte.
Die Neoliberalen fordern:
- Abschaffung jeder staatlichen Regulierung und jeder Intervention,
- freies Spiel der Marktkräfte, auch wenn dies z.B. durch Monopolbildung zeitweilig zu Verzerrungen bzw. zum Außer-Kraft-Setzen des Marktes führen kann,
- umfassende Privatisierungen und die damit verbundene radikale Reduzierung der Staatsquote,
- eine ebenso radikale Absenkung der Steuerquote,
- militärische Verteidigung nach außen und
- Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit und Ordnung durch Polizei und Justiz.
Alles andere sei Sache der privaten Initiative und des Marktes.
Viele Grüße
Josef
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 10:11 Di 26.08.2008 | Autor: | Timmi |
Hallo josef!
> - Abschaffung jeder staatlichen Regulierung und jeder
> Intervention,
>
Ich dachte immer der Neoliberalismus grenzt sich gerade durch Teilnahme am Marktgeschehen vom "Laissez-faire-Liberalismus ab und somit auch von der freien MW?
Gruß Timmi
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 18:20 Di 26.08.2008 | Autor: | Josef |
Hallo Timmi,
Neoliberalismus, wirtschafts- und sozialphilosophische Denkrichtung auf der Grundlage der traditionellen Werte des klassischen ökonomischen Liberalismus. Das Funktionieren der freien Marktwirtschaft bleibt dabei jedoch nicht dem freien Walten des Laissez-faire-Prinzips überlassen; vielmehr soll der Staat Wettbewerbsbedingungen herstellen, unter denen die Marktteilnehmer im Wirtschaftsprozess frei agieren können und gleiche Ausgangsbedingungen in ihrem Leistungswettbewerb finden. Nach neoliberaler Auffassung wird das Wohl der Gesellschaft am besten gefördert, wenn sich die private wirtschaftliche Initiative und das Leistungsprinzip im Rahmen einer marktkonform gestalteten Wirtschafts- und Sozialordnung entfalten können.
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Viele Grüße
Josef
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 07:12 Di 26.08.2008 | Autor: | Josef |
Hallo klon,
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> Ich hab nochmal eine Frage wegen dieser Freiheitssache.
> Inwiefern gibt es bei der SM eine Freiheit, wenn doch das
> Wichtigste vom Staat gelenkt wird, und der
> Konsument/Verkäufer nur produziert bzw verbraucht?
>
Die Kombination von wirtschaftlicher und politischer Freiheit und sozialer Gerechtigkeit gibt der Begriff Soziale Marktwirtschaft wieder. Sie besteht
- in der Freiheit der Verbraucher, Güter nach beliebiger Wahl zu kaufen (Konsumfreiheit),
- in der Freiheit der Produktionsmitteleigentümer, ihre Arbeitskraft, ihr Geld, ihre Sachgüter und unternehmerischen Fähigkeiten nach eigener Wahl einzusetzen (Gewerbefreiheit, Freiheit der Berufs- und Arbeitsplatzwahl, Freiheit der Eigentumsnutzung),
- in der Freiheit der Unternehmer, Güter eigener Wahl zu produzieren und abzusetzen (Produktions- und Handelsfreiheit),
- in der Freiheit jedes Käufers und Verkäufers von Gütern oder Dienstleistungen, sich neben anderen um das gleiche Ziel zu bemühen (Wettbewerbsfreiheit).
Viele Grüße
Josef
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(Antwort) fertig | Datum: | 07:26 Di 26.08.2008 | Autor: | Josef |
Hallo klon,
> Und was ist genau das Recht auf Privateigentum?
> Bei der FM ist es uneingeschränkt, d.h. man darf so viel
> haben wie man will? Und wie ist das bei der SM?
>
Eigentum ist das Recht, das einer Person die ausschließliche und vollständige Herrschaft an einer Sache einräumt. Für das wirtschaftssystem eines Landes ist v.a. die Haltung des Staats zum Eigentum an den Produktionsmitteln von Bedeutung.
Unterschieden wird grundsätzlich zwischen Privateigentum und Kollektiveigentum. Privateigentum an den Produktionsmitteln ist typisch für marktwirtschaftliche wirtschaftssysteme und die Grundlage dafür, dass der Unternehmer den Einsatz und die Verwendung der betrieblichen Produktionsfaktoren nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten individuell und selbständig planen kann.
In der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland wird das Eigentum nach Art. 14, GG gewährleistet und grundsätzlich geschützt. Das GG betont jedoch ausdrücklich in Art. 14 Abs. 2 die Sozialbindung des Eigentums, und dass die Zurückstellung von Einzelinteressen gegenüber Gemeininteressen verlangt werden kann.
Viele Grüße
Josef
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