Gottesbeweise und Atheismus < Religion < Geisteswiss. < Vorhilfe
|
hallo,
ich habe am dienstag reli colloquium mit diesem schwerpunkt. (Gottesbweise und Atheismus)
am anfang kriegt man ja eine aufgabenstellung, zu der man dann 30 minuten vorbereitungszeit hat.
dann muss man darüber ein 10 minütes referat halten.
ich habe schon überall gesucht, aber nirgends potenzielle aufgabenstellungen gefunden.
hätte vllt jemand eine anregung oder eine seite, auf der etwas derartiges steht?
wäre sehr gut, weil ich wirklich nicht weiß was da gefragt sein könnte.
liebe grüße und danke schonmal:)
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 13:18 Di 27.05.2008 | Autor: | Gaspar |
Hallo,
komplexe Materie, die du in der Prüfung zu bearbeiten hast. Um gezielter antworten zu können, müsste die Thematik mehr eingegrenzt werden.
Im folgenden also nur allgemeine Hinweise:
Das kosmologische Argument
Schon indem man die klassischen Argumente für die Existenz Gottes mit Titeln versieht, begibt man sich auf den Weg der Interpretation.
Immanuel Kant war der Auffassung, unter den Begriffen 'ontologischer', 'kosmologischer' und
'physikotheologischer' Beweis alle nur möglichen Gottesbeweise der spekulativen oder theoretischen Vernunft erfasst und hinlänglich klassifiziert zu haben.
"Es sind nur drei Beweisarten vom Dasein Gottes aus speculativer Vernunft möglich.
Alle Wege, die man in dieser Absicht einschlagen mag, fangen entweder von der bestimmten Erfahrung und der dadurch erkannten besonderen Beschaffenheit unserer Sinnenwelt an und steigen von ihr nach Gesetzen der Causalität bis zur höchsten Ursache außer der Welt hinauf; oder sie legen nur unbestimmte Erfahrung, die.irgend ein Dasein, empirisch zum Grunde; oder sie abstrahiren endlich von aller Erfahrung und schließen gänzlich a priori aus bloßen Begriffen auf das Dasein einer höchsten Ursache.(aus: Kritik d. reinen Vernunft).
Der erste Beweis ist der physikotheologische, der zweite der kosmologische, der dritte der ontologische Beweis.
Das 'kosmologische' und das 'physikotheologische' (sonst meist als 'teleologisch' bezeichnete) Argument sprechen von Erfahrung unserer Sinnenwelt. Das kosmologische nach Kant von einer 'unbestimmten', das teleologische von einer 'bestimmten Erfahrung', nämlich dem zielstrebigen Verhalten nicht vernunftbegabter Wesen. Von daher ist es möglich, unter der Überschrift 'kosmologisch' alle Argumente zusammenzufassen, die bei einer Erfahrung der Sinnenwelt ansetzen.
In diesem Sinne kann man auch die berühmten 'fünf Wege' in der 'Summa theologiae' (s. Th. v. Aquin) nennen.
So, es stellt sich jetzt die Frage, ob die Anfrage im Hinblick auf die Gottesbeweise in diese Richtung geht?
Kurze Zusammenfassung von Formen des heutigen Atheismus:
1.Gott wird im Namen der Wissenschaft für tot erklärt. Durch naturwissenschaftliche Forschung wird die Welt immer mehr erschlossen. Hieraus folgt, dass Gott als Erklärungsprinzip überflüssig wird
2.Gott wird als Wunschbild der menschlichen Seele begriffen Freud begreift z. B. Gott als eine Reaktion des menschlichen Bewusstseins, wenn es bedroht ist. Man flüchtet sozusagen zu einer höheren Instanz (von Freud als "Wunschdenken bezeichnet"). Das Fortbestehen der Religionen und des Glaubens erklärt Freud durch den menschlichen Urinstinkt nach Schutzsuche Sind es, so Freud weiter in Kindesjahren noch die Eltern so tritt später Gott als "Schutzinstanz" ein
3.Gott wird für tot erklärt, weil er der Selbstverwirklichung des Menschen im Wege steht. Dieser Ansatz sieht Gott als Hindernis, die wahre Freiheit zu erlangen. Wer an Gott glaubt, so die These, unterwirft sich und macht sich abhängig und unfrei. Der Mensch wird sozusagen unmündig durch den Glauben an Gott.
Bekannte Religionskritiker sind:
Kant:
Sieht durch Wissenschaftliche Erklärungen für Vorgänge, Gatt als verdrängt an.
Marx:
Die Religion ist Opium des Volkes. Sie ist ein Machtinstrument der Reichen.
Feuerbach:
Gott ist eine bloße Wunschvorstellung
Nietsche:
Redet dem Menschen ein, dass er sündig sei, um ihm dann Erlösung zu bieten. Das Christentum ist seiner Ansicht nach nihilistisch, da es das Jenseits auf Kosten des diesseits verehre.
Sartre:
Er hat einen existentialistischen Entwurf des Menschen verfasst. Hierbei gibt es keinen Gott, der dem Menschen eine Funktion gibt. Der Mensch ist demgemäss alleine. Existenz geht Essenz voraus. Daraus folgt:
-der Mensch ist das, wozu er sich selbst macht.
-das was er ist, hat er selbst gewählt. Demgemäss gibt es keine Entschuldigungen, auch eben kein Gott, Schicksal, etc.. 'Das Spiel ist aus'
-der Mensch ist verantwortlich für sich.
Der Mensch ist verurteilt, frei zu sein (Sartre).
Ich hoffe, der Beitrag hat dir weitergeholfen.
Grüße
Gaspar
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 21:26 Do 29.05.2008 | Autor: | matux |
$MATUXTEXT(ueberfaellige_frage)
|
|
|
|