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Gleichniss vom verlorenen Sohn: Verfremdung
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 10:04 So 05.11.2006
Autor: jane882

Aufgabe
....

Hey ihr Lieben! :)
Könnt ihr mir bei der Aufgabe helfen?  

Analysieren sie die Kennzeichen dieser Verfremdung und stellen sie die Intention des Textes heraus.
Danke


Diese Geschichte ist eine Verfremdung (Original: Parabel vom verlorennen Sohn/barmherzigen Vater)

Ein Mann hatte zwei Söhne: Der Jüngere begehrte eines Tages gegen seinen Vater auf und sagte: Er habe das Sohnsein satt. Er fühle sich zu Hause eingeengt und wolle endlich sein eigenes Leben leben. Dann verzichtete er auf das Erbe, das ihm zustand, und brach in die Fremde auf.
Dort kam er unerwartet schnell zu Ansehen und Wohlstand. Alle, die ihn kannten, beneideten ihn, weil er sich schier alles leisten konnte, was das Leben angenehmer macht. Er aber war trotz seines Wohlstandes unzufrieden, denn es quälten ihn Langeweile und das Gefühl der Leere. Wie sehr er auch darunter litt, er war entschlossen, lieber zugrunde zu gehen als in sein Vaterhaus zurückzugehen, um sich mit seinem Vater auszusöhnen.
Nach langer Zeit geschah es nun, dass der ältere zufällig, seinen jüngeren Bruder traf als er in der Stadt Besorgungen zu machen hatte. Dieser fing gleich an vom Vater zu erzählen: Das Zusammenleben mit ihm sei immer schwieriger geworden. Er habe dem Alten nicht klar machen können, dass es für ihn das Beste wäre sich zurückzuziehen. Alles Zurede habe nichts genützt, sodass er sich gezwungen sah ihn mit Gewalt in ein Altersheim zu bringen. Seitdem habe er nicht mehr von ihm gehört. Die Geschäfte machten es unmöglich den Kontakt mit ihm aufrechtzuerhalten. Er könnte daher nicht mit Gewissheit sagen, ob der Vater noch am Leben sei.
Der Jüngere hatte teilnahmslos und schweigend zugehört, dann sagte er zu seinem älteren Bruder: Ob der Vater noch lebe oder nicht, sei für ihn schon lange keine Frage mehr. Er solle ihm lieber auf eine andere Frage eine Antwort geben: Welchen Sinn das Leben habe? – Für ihn sei es nicht wert gelebt zu werden!
Da begann der ältere seinem jüngeren Bruder Vorhaltungen zu machen:
Schon zu Hause habe er es sich viel zu leicht gemacht, weil der Vater zu nachsichtig gewesen sei. Er habe nie gelernt selbstständig zu sein, er brauche immer einen, der ihn stütze. Jetzt, da der Vater nicht mehr da sein, versuche er sich an seinem Bruder anzulehnen. Aber jeder müsse alleine mit seinen Problemen fertig werden. Er sei sein Bruder und denke nicht daran auch noch eine Vaterrolle anzunehmen.

Analysieren sie die Kennzeichen dieser Verfremdung und stellen sie die Intention des Textes heraus:
Macht man das so?

Jüngere will kein Erben, will in die Fremde, weil er unabhängig sein will, fühlt sich eingeengt und will sein Leben leben -> Orginal: Will seinen Erbanteil
Kommt zu Ansehen und Wohlstand-> Orginal: Wird arm
Will nicht zu seinem Vater zurück-> Orginal: Will wieder zu seinem Vater und als Tageslöhner arbeiten
Jüngerer und älterer Bruder treffen sich und reden-> Treffen sich nicht
Älterer Bruder hat Vater in ein Altersheim gebracht und hat keinen Kontakt mehr zu ihm-> Älterer Bruder und Vater wohnen zusammen
Fragt nach dem Sinn des Lebens-> fragt nicht nach dem Sinn des Lebens
Älterer Bruder macht Jüngeren Vorhaltungen-> Vater macht ihm Vorhaltungen, Liebe ist stärker als materielle Dinge

Intention: Finde ich total schwerrrr zu deuten...Vielleicht dass man die Familie schätzen sollte? Was habt ihr für Vorschläge

        
Bezug
Gleichniss vom verlorenen Sohn: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 11:22 So 05.11.2006
Autor: Schwangerepaepstin

Hallo jane882,

wie du schon kurz begonnen hast, ist die Familie der Ursprung allem. Ich persönlich finde, dass auch wenn man von zu Hause auszieht und in die Fremde geht den Kontakt immer aufrecht erhalten sollte. Das mit dem Erbanteil ist sekundär und wäre für mich nur das Pünktchen auf dem i. Der Familienverbund gibt Sicherheit und Geborgenheit, birgt aber auch kleine Gefahren bzw. Probleme mit dem Generationenkonflikt und dem Herrschaftsanspruch des maskulinen Elternteils.

Für mein Dafürhalten haben alle beide Söhne die Nullkarte gezogen, der Eine der nach dem Sinn des Lebens fragt und das Leben nicht mehr für lebenswert ansieht, der Andere der seinem Vater das häusliche Leben durch die Einlieferung in ein Altersheim nahm.

Der schnöde Mammon wie auch die Ausrede die Geschäfte des älteren Bruder behindere ihn den Kontakt zum vater aufrechtzuerhalten.

Ich hoffe ich konnte dir hier etwas weiterhelfen und wünsche dir noch viel Antrieb für die Bewältigung deiner Aufgabe.

Gruß und einen schönen Sonntag weiterhin.

Hubert. ( Die schwangere Paepstin )

Bezug
                
Bezug
Gleichniss vom verlorenen Sohn: Intention?
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 15:09 So 05.11.2006
Autor: jane882

Aufgabe
...

Und was denkst du ist jetzt die Intention der Geschichte? Das man die Beziehung zu seiner Familie pflegen sollte?

Bezug
                        
Bezug
Gleichniss vom verlorenen Sohn: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 15:47 So 05.11.2006
Autor: rmtb

Nur in Anbetracht der Verfremdung  würde ich sagen, die Intention ist, zu zeigen, dass es in diesem Bibelgleichnis nicht um die Tatsache geht, dass jemand nach Hause kommt, weil er materiell gesehen arm ist, sondern dass er kommt, weil er seine Familie und Halt braucht.
Mag der verlorene Sohn noch so viel Geld besitzen, im Grunde ist er arm.
Klara

Bezug
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