Geschichte der Sowjetunion < Geschichte < Geisteswiss. < Vorhilfe
|
Status: |
(Frage) beantwortet | Datum: | 11:27 Do 20.10.2005 | Autor: | suzan |
hallöchen zusammen,
ich müsste wissen,
Welche Abschnitte lassen sich in der russischen Außenpolitik von 1922 bis 1953 ausmachen?
ich habe schon alles durchsucht und nicht wirklich was gefunden...
wäre schön wenn mir das jemand beantworten könnte.
lg
suzan
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 18:11 Do 20.10.2005 | Autor: | Josef |
Hallo suzan,
Außenpolitik
Ein wichtiger Schritt aus der selbst gewählten Isolierung bildete der Ausgleich mit Deutschland im Vertrag von Rapallo von 1922, das die UdSSR als erster ausländischer Staat diplomatisch anerkannte. Am 18. September 1934 trat die Sowjetunion dem Völkerbund bei.
Das Verhältnis zum nationalsozialistischen Regime in Deutschland war von Anfang an sehr gespannt. Hitlers aggressive Außenpolitik und seine Herabwürdigung der slawischen Völker als "Untermenschen", ebenso wie seine extreme Feindschaft zum Kommunismus, beeinträchtigten die deutsch-sowjetischen Beziehungen sehr stark. Dennoch schlossen die Sowjetunion und Deutschland am 23. August 1939 einen Nichtangriffspakt, den so genannten Hitler-Stalin-Pakt. In einem geheimen Zusatzprotokoll legten die Sowjetunion und Deutschland ihre Interessensphären in Osteuropa fest.
Nachdem Deutschland am 1. September 1939 Polen überfallen und dessen westlichen Teil bis zur vereinbarten Interessengrenze besetzt hatte, marschierte die Rote Armee am 17. September 1939 im östlichen Teil Polens ein. Stalin begründete diesen Schritt offiziell damit, dass er die verwandten Völker der Weißrussen und Ukrainer gegen die deutsche Bedrohung schützen wolle. Am 28. September, einen Tag nach der Kapitulation der Stadt Warschau, schloss die Sowjetunion mit Deutschland einen Grenz- und Freundschaftsvertrag ab. Am 10. Februar 1940 folgte ein Wirtschaftabkommen zwischen den beiden Staaten. Die Gründe für den Hitler-Stalin-Pakt sind in der modernen Geschichtsforschung umstritten. Eine gewisse Rolle hatte sicherlich, dass beide Staaten ihren Einfluss in Osteuropa vergrößern wollten und Stalin hoffte, mit einem Nichtangriffspakt dies ohne einen Krieg bewerkstelligen zu können. Das Handeln der Sowjetunion wird von einigen auch unter Hinweis auf die z. T. antisowjetische Stoßrichtung der britischen Appeasement-Politik als eine notwendige Absicherung der Sowjetunion gegen einen Angriff aus dem Westen (sei es nun von Deutschland oder von den westeuropäischen Staaten und den USA) verteidigt.
Am 30. November 1939 begann die Sowjetunion den so genannten Winterkrieg mit Finnland. Wegen dieses Angriffs wurde die Sowjetunion aus dem Völkerbund ausgeschlossen. Infolge des Krieges musste Finnland Teile seines Staatsgebietes in Karelien an die Sowjetunion abtreten, die dort die Karelo-Finnische Sozialistische Sowjetrepublik errichtete.
Im Juni 1940 annektierte und okkupierte die Sowjetunion die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie im Juli 1940 Bessarabien (das spätere Moldawien) sowie die Bukowina.
Am 22. Juni 1941 wurde die Sowjetunion von Deutschland angegriffen. Im sowjetischen bzw. russischen Geschichtsbewusstsein beginnt hier (nicht 1939) der Zweite Weltkrieg als der Große Vaterländische Krieg. Die Sowjetunion versuchte nach dem deutschen Angriff eine Allianz mit Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika zu schließen. Hauptanliegen der Sowjetunion war dabei die Errichtung einer .
Zwar war vor allem das Verhältnis zu Großbritannien von wechselseitigem Misstrauen geprägt, jedoch unterstützten die von der Sowjetunion zuvor als Imperialisten angesehenen Alliierten sie nach Kräften. In den großen Konferenzen von Teheran und Jalta gelang es schließlich, eine Antihitlerkoalition zu schmieden und den Kampf gegen Deutschland abzustimmen. Die Sowjetunion trug in dem Kampf gegen Deutschland, nach Ansicht der meisten Historiker, die Hauptlast. Davon zeugt auch, dass über 80% der deutschen Verluste an der Ostfront zustande kamen.
Die kriegsverwüstete Sowjetunion ging 1945 aus dem Zweiten Weltkrieg innerlich geschwächt, jedoch auch als Siegermacht in Europa hervor. Mehrere Staaten in Mittel- und Osteuropa gerieten unter sowjetische Kontrolle. Die Sowjetunion war Besatzungsmacht im mittleren Teil Deutschlands (u. a. in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ)) und darüber hinaus auch in ganz Osteuropa.
In der Konferenz von Potsdam versuchten sich die drei Siegermächte des Krieges in Europa auf eine Nachkriegsordnung zu einigen, was jedoch nur zum Teil gelang. Die Antihitlerkoalition, die gegen den gemeinsamen Feind Deutschland mühsam zustande gekommen war, zerbrach nach dem Sieg über Hitler am gegenseitigen Misstrauen. Aus den unterschiedlichen Vorstellungen über die europäische Nachkriegsordnung entwickelte sich schließlich der Ost-West-Konflikt.
Fundstelle:
http://www.sanitaetshaus-48.de/wiki/UdSSR
|
|
|
|
|
Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 19:43 Do 20.10.2005 | Autor: | Josef |
Hallo suzan,
Außenpolitik
Als eine seiner ersten Amtshandlungen beendete der Rat der Volkskommissare den ersten Weltkrieg für Rußland durch die Annahme des Friedens von Brest-Litowsk mit dem deutschen Kaiserreich, das den späteren Revolutionsführer Lenin zuvor massgeblich unterstützt hatte. Nach dem Zusammenbruch der deutschen Monarchie wurde dieser Friedensschluß allerdings als bedeutungslos angesehen.
In der Außenpolitik fuhr die Sowjetunion in den 1920er und 1930er Jahren eine Doppelstrategie. Sie unterstützte offen eine von ihr gewünschte proletarische Weltrevolution, um die eigene Isolation zu überwinden und tatsächlich zur Errichtung des Sozialismus als erster Stufe einer klassenlosen Gesellschaft fortschreiten zu können. Eine wichtige, sich in Moskau befindliche Organisation dabei war die Kommunistische Internationale (Komintern). Da sich aber die von Lenin und Trotzki geführte russische Revolution nirgends wiederholte, war die UdSSR auf Verhandlungen mit den anderen, von ihr als imperialistisch und feindlich angesehenen Staaten angewiesen; nicht zuletzt, um ihre nötigsten Existenzbedürfnisse befriedigen zu können. Die Jahre des Kriegskommunismus wirkten lange Zeit traumatisch auf die sowjetische Wirtschaft.
Ein wichtiger Schritt aus der selbstgewählten Isolierung bildete der Ausgleich mit Deutschland im Vertrag von Rapallo von 1922, das die UdSSR als erster ausländischer Staat diplomatisch anerkannte. Am 18. September 1934 trat die Sowjetunion dem Völkerbund bei.
Zum nationalsozialistischen Regime in Deutschland pflegte die Sowjetunion freundschaftliche Beziehungen und schloss mit diesem am 23. August 1939 einen Nichtangriffspakt, den sogenannten Hitler-Stalin-Pakt. In einem geheimen Zusatzprotokoll legten die Sowjetunion und Nazi-Deutschland ihre Interessensphären in Osteuropa fest.
Nachdem Deutschland am 1. September 1939 Polen überfallen und dessen westlichen Teil bis zur vereinbarten Interessengrenze besetzt hatte, marschierte die Rote Armee am 17. September 1939 im östlichen Teil Polens ein. Stalin begründete diesen Schritt offiziell damit, dass er die "verwandten Völker" der Weißrussen und Ukrainer gegen die deutsche Bedrohung schützen wolle. Am 28. September, einen Tag nach der Kapitulation der Stadt Warschau, schloss die Sowjetunion mit Deutschland einen Grenz- und Freundschaftsvertrag ab. Am 10. Februar 1940 folgte ein Wirtschaftabkommen zwischen den beiden Staaten.
Am 30. November 1939 begann die Sowjetunion den sogenannten Winterkrieg mit Finnland. Wegen dieses Angriffs wurde die Sowjetunion aus dem Völkerbund ausgeschlossen. Trotz der sowjetischen Niederlage musste Finnland Teile seines Staatsgebietes in Karelien an die Sowjetunion abtreten, die dort die Karelische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik errichtete.
Im Juni 1940 annektierte die Sowjetunion die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie im Juli 1940 Bessarabien (das spätere Moldawien) sowie die Bukowina.
Am 22. Juni 1941 wurde die Sowjetunion überraschend von Deutschland angegriffen. Im sowjetischen bzw. russischen Geschichtsbewusstsein beginnt hier (nicht 1939) der Zweite Weltkrieg als der Große Vaterländische Krieg. Die Sowjetunion versuchte nach dem deutschen Angriff eine Allianz mit Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika zu schließen. Hauptanliegen der Sowjetunion war dabei die Errichtung einer Zweiten Front. Zwar war vor allem das Verhältnis zu Großbritannien von wechselseitigem Misstrauen geprägt, jedoch unterstützten die von der Sowjetunion zuvor als Imperialisten angesehenen Alliierten sie nach Kräften. In den großen Konferenzen von Teheran und Jalta gelang es schließlich, eine Antihitlerkoalition zu schmieden und den Kampf gegen Deutschland abzustimmen. Die Sowjetunion trug in dem Kampf gegen Deutschland, nach Ansicht der meisten Historiker, die Hauptlast.
Die Sowjetunion ging 1945 aus dem Zweiten Weltkrieg innerlich geschwächt, jedoch auch als Siegermacht in Europa hervor. Die Sowjetunion war Besatzungsmacht im östlichen Teil Deutschlands (u.a. in der SBZ) und darüber hinaus auch in ganz Osteuropa. In der Konferenz von Potsdam versuchten sich die drei Siegermächte des Krieges in Europa auf eine Nachkriegsordnung zu einigen, was jedoch nur zum Teil gelang. Die Antihitlerkoalition, die gegen den gemeinsamen Feind Deutschland mühsam zustande gekommen war, zerbrach nach dem Sieg über Hitler am gegenseitigen Misstrauen. Aus den unterschiedlichen Vorstellungen über die europäische Nachkriegsordnung entwickelte sich schließlich der Ost-West-Konflikt.
Fundstelle:
http://www.faventia.de/lexikon/objekt/Sowjetunion/
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 10:37 Fr 21.10.2005 | Autor: | suzan |
vielen dank
|
|
|
|