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(Frage) beantwortet | Datum: | 21:10 Mi 18.06.2008 | Autor: | TNA-619 |
guten abend!
ich werde eine deutsch-arbeit mit dem thema "Gedichtsinterpretation" schreiben
mein problem ist folgendes:
bei einer korrigierten hausübung hat meine lehrerin oft "Bedeutung?" und "Was bewirkt das?" angemerkt...
als Beispiel:
"...benutzt übertrieben wirkende Ausdrücke" (Wieso?)
es fällt mir in einigen fällen schwer, eben diese fragen zu beantworten.
was bewirken zB enjambements?
(mir ist klar, dass man diese frage nicht allegmein beantworten kann, aber es tritt doch sicher eine häufige "bedeutung" der enjambements in gedichten auf...)
hat das versmaß auch eine wirkung/bedeutung im gedicht, außer dass es "da" ist?^^
ein weiteres problem:
ich weiß nicht, wie ich die paraphrase schreiben soll.
einzelne sätze in eigenen worten wiederzugeben scheint mir fast unmöglich, ich möchte aber nicht alles aus dem gedicht zitieren.
uns wurde gesagt, je nach länge des gedichts kann man entweder die paraphrase vorangestellt gertrennt schreiben oder mit der interpretation parallel. dabei geling es mir nicht, die paraphrase zusammenhängend und ohne wiederholungen zu schreiben.
und wo soll ich die (relevanten) fakten zu einem gedicht (anzahl strophen, metrum usw.) unterbringen?
allgemeine frage: ist es sinnvoll phrasen wie "Ich denke, der Autor will..." oder ähnliche zu verwenden?
oder soll man die aussage (von welcher man denkt, dass der autor genau das sagen will) in der einleitung anführen und diese dann durch die stilmittel usw. "beweisen"?
beispiele zu gedichtsinterpretationen sind gerne gesehen (bin noch am suchen von passendem material)
grüße
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Hallo TNA ,
> mein problem ist folgendes:
> bei einer korrigierten hausübung hat meine lehrerin oft
> "Bedeutung?" und "Was bewirkt das?" angemerkt...
> als Beispiel:
> "...benutzt übertrieben wirkende Ausdrücke" (Wieso?)
Das bedeutet, dass du die stylistischen Mittel nicht gedeutet hast!
Dir auf dein Beispiel eine Antwort zu geben, ohne den ganzen Text zu kennen, ist fast unmöglich. Es könnte zum Beispiel heißen, dass er seine Intention - welche auch immer - damit verstärken möchte.
> was bewirken zB enjambements?
> (mir ist klar, dass man diese frage nicht allegmein
> beantworten kann, aber es tritt doch sicher eine häufige
> "bedeutung" der enjambements in gedichten auf...)
Du sagst es, man kann es nicht verallgemeinern. Ich hatte mal ein Gedicht, in denen die Enjambements den Zusammenhang des Gedichtes besser ausgedrückt haben.
> hat das versmaß auch eine wirkung/bedeutung im gedicht,
> außer dass es "da" ist?^^
Ja, es kann die Stimmung des Gedichtes zeigen. Es können aber auch 10 andere Gründe sein.
> ich weiß nicht, wie ich die paraphrase schreiben soll.
> einzelne sätze in eigenen worten wiederzugeben scheint mir
> fast unmöglich, ich möchte aber nicht alles aus dem gedicht
> zitieren.
ÜBEN! Da gibt es leider kein Schema F, das man anwenden kann. Sowas muss man üben. Lies dir beispielsweise
Kurzgeschichten durch und schreibe dazu Inhaltsangaben - da darfst du sowieso nicht zitieren, es bleibt also gar nichts anderes übrig, als zu paraphrasieren.
> uns wurde gesagt, je nach länge des gedichts kann man
> entweder die paraphrase vorangestellt gertrennt schreiben
> oder mit der interpretation parallel. dabei geling es mir
> nicht, die paraphrase zusammenhängend und ohne
> wiederholungen zu schreiben.
Die einfachste Methode ist, wenn du den Inhalt des Gedichtes mit der Interpretation verknüpfst, dadurch kommst du nicht in die Gefahr, dich zu wiederholen.
Auch hier gibt es nur eine Möglichkeit: Üben!
Am besten sprichst du das mit deiner Lehrerin ab, sie wird dir sicherlich helfen.
> und wo soll ich die (relevanten) fakten zu einem gedicht
> (anzahl strophen, metrum usw.) unterbringen?
Das würde ich nach einer kleinen Zusammenfassung (=Themenkonkretisierung) machen, aber auch alles mögliche direkt mit interpretieren. Wenn du dann im Inhalt bist, dann kannst du dich auf die formalen Aspekte beziehen.
> allgemeine frage: ist es sinnvoll phrasen wie "Ich denke,
> der Autor will..." oder ähnliche zu verwenden?
> oder soll man die aussage (von welcher man denkt, dass der
> autor genau das sagen will) in der einleitung anführen und
> diese dann durch die stilmittel usw. "beweisen"?
"Ich denke..." solltest du unter keinen Umständen verwenden! Schreibe lieber etwas wie "Mit der Metapher möchte der Autor ausdrücken, dass..."
Wenn du selber schreibst "Ich denke...", dann wertest du automatisch deinen Text ab, weil es zeigt, dass du dir nicht sicher bist.
> beispiele zu gedichtsinterpretationen sind gerne gesehen
> (bin noch am suchen von passendem material)
Such du dir lieber ein Gedicht und analysiere das. Du kannst deine Ergebnisse gerne im Forum posten!
Liebe Grüße,
Sarah
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Hallo!
Also ich würde sagen viele deiner Fragen sind schwierig konkret zu beantworten, auf eineige Punkte habe ich jedoch eine ziemlich sichere Antwort.
Z . B.
> mein problem ist folgendes:
> bei einer korrigierten hausübung hat meine lehrerin oft
> "Bedeutung?" und "Was bewirkt das?" angemerkt...
>
> als Beispiel:
> "...benutzt übertrieben wirkende Ausdrücke" (Wieso?)
Hier musst du immer daran denken, dass du nur die relevanten Dinge schreibst die du bemerkst, fallen dir Z.B drei Wörter auf die mit dem gleichen Buchstaben anfangen - eine Alliteration, kann es sein, das der Autor dieses Stelle besonders hervorheben wollte. Wirklich nur das kommentieren, was auch in den Zusammenhang passt - Epochenüberblicke dabei zu haben wäre sehr sinnvoll, da beinahe jede Epoche ihre eigenen spezifischen merkmale und Vorlieben hatte.
>
> was bewirken zB enjambements?
Wenn du genau darauf achtest kannst du bemerken das dir das Lesen leichter fällt, es flüßiger klingt und daher wird auch das Lesetempo heraufgesetzt, vielleicht will der Autor Spannung und Dynamik schaffen?!
Generell gilt: wir interpretieren das Gedicht und können uns den vorgelegten Text auseinanderpflücken. Solange du etwas belegen und begründen kannst, ist es auch nicht falsch. Deshalb ist die Vorarbeit und Analyse mit den vielen Beobachtungen auch so wichtig, sie stützen später deine Interpretation und eventuell eigene Meinung.
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> und wo soll ich die (relevanten) fakten zu einem gedicht
> (anzahl strophen, metrum usw.) unterbringen?
ich persönlich versuche sie immer in die einleitenden Sätze einzubauen, hier kannst du z. B. anfangen : Das Gedicht "Römischer Soldat" wurde 1349 von Julius Figard verfasst, dieser lebte in der italienischen Provinzstadt Carreira und gehörte der Epoche .... an (das ist nur ein beispiel mit erfundenen Namen) später, in dem teil wo das Gedicht epochen-mässig daher geschichtlich in die Literatur- Geschichte einordnest, von deren merkmalen eingebettet, kannst du weitere Fakten nennen.
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> allgemeine frage: ist es sinnvoll phrasen wie "Ich denke,
> der Autor will..." oder ähnliche zu verwenden?
"Ich denke" würde ich nur im Schlußteil verwenden, WENN deine eigene Meinung überhaupt gefragt ist, bei Interpretationen wird üblich nur eine Analyse von Belegen verlangt und deine eigene Haltung ist oft gar nicht erwünscht, sollte dies der Fall sein musst diese natürlich auch begründen. Also keine Interpretation ohne Beleg und kein Beleg ohne Interpretaion - denn du sollst nicht nur nach Bauchgefühl schreiben, aber auch nicht bemerkte Stilmittel runterrattern.
Hmm ich hoffe das hat dir ein wenig geholfen, vielleicht erkennt man, dass ich nicht so viel von Gedichtinterpretationen halte das ständige Zitieren und diese Belegung nervt einfach, naja trotzdem muss man das beherrschen!
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