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Aufgabe | ERINNERUNG AN DIE MARIE A.
1
An jenem Tag im blauen Mond September
Still unter einem jungen Pflaumenbaum
Da hielt ich sie, die stille bleiche Liebe
In meinem Arm wie einen holden Traum.
Und über uns im schönen Sommerhimmel
War eine Wolke, die ich lange sah
Sie war sehr weiß und ungeheuer oben
Und als ich aufsah, war sie nimmer da.
2
Seit jenem Tag sind viele, viele Monde
Geschwommen still hinunter und vorbei.
Die Pflaumenbäume sind wohl abgehauen
Und fragst du mich, was mit der Liebe sei?
So sag ich dir: Ich kann mich nicht erinnern
Und doch, gewiß, ich weiß schon, was du meinst.
Doch ihr Gesicht, das weiß ich wirklich nimmer
Ich weiß nur mehr: ich küßte es dereinst.
3
Und auch den Kuß, ich hätt ihn längst vergessen
nicht die Wolke dagewesen wär
Die weiß ich noch und werd ich immer wissen
Sie war sehr weiß und kam von oben her.
Die Pflaumenbäume blühn vielleicht noch immer
Und jene Frau hat jetzt vielleicht das siebte Kind
Doch jene Wolke blühte nur Minuten
Und als ich aufsah, schwand sie schon im Wind.
Bertolt Brecht |
Hallo liebes Forum,
kann mir jemand nur ein Paar der Stilmittel und Ihre Position im Text sagen, die hier verwendet wurden.
Vielen Dank
MatheSckell
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Hi MatheSckell,
ist bei mir zwar schon ne ganze Weile her, aber ich glaube ich habe ein paar entdeckt...*smile*:
Für alle gilt zum ersten der REIM als Stilmittel, da immer jedes Ende der jeweiligen Zeile sich auf die übernächste reimt. (Teilweise auch Halbreime).
Weiterhin fällt mir der überwiegend hypotaktische Satzbau auf (in den Sätzen mit der Kommasetzung wird diese deutlich -> Haupt- und Nebensatzgebilde).
Dazu gesellen sich einige Metaphern, wie z.B.: "stille bleiche Liebe" oder "Monde geschwommen...".
Das wäre das was ich spontan auf den ersten Blick gesehen habe, aber da gibt es sicher noch mehr Profis die können dir sicher mehr sagen. Ich häng dir nochmal ne nützlichen Link dran...
http://www.gereimt.de/fibel/stilmittel/index.php4
LG
Analytiker
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