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Was sind die Eigenschaften von Verstärkern
z.B. Konditionierte Verstärker
und die Aktivitäten als postive Verstärker
Ich würde mich darüber sehr freuen, wenn Sie es mir mit einigen Beispielen es erklären würden!
Was ist der Unterschied zwischen operantes und klassisches Konditionieren?
Ich bedanke mich im Voraus!
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(Antwort) fertig | Datum: | 20:09 Di 18.05.2004 | Autor: | Eva |
Hallo Abitur2006,
Ich versuche es mal:
Klassische Konditionierung
Zwei in der Psychologie immer noch sehr verbreitete Typen des Lernens sind die klassische Konditionierung und das operante Lernen.
Das Paradigma des klassischen Konditionierens
Die klassische Konditionierung ist eine grundlegende Form des Lernens, bei der ein Reiz oder ein Ereignis das Auftreten eines anderen Reizes oder Ereignisses vorhersagt (Bsp. Kino- unheimliche Musik- Angst).
Russischer Physiologe Iwan Pawlow (1849-1936) entdeckte die klassische Konditionierung (durch Versuch: Ton- Hund- Essen).
Im Paradigma der klassischen Konditionierung bezeichnet man jeden Reiz, der spontan durch bestimmte Reize, die für den Organismus von biologischer Bedeutung sind (Bsp. Nahrung) ausgelöst wird, als unkonditionierter Stimulus (US), weil Lernen keine notwendige Bedingung dafür ist.
Das Verhalten, dass vom unkonditionierten Stimulus ausgelöst wird (Bsp. Speichelfluss), nennt man den unkonditionierten Reflex (UR).
In einem typischen Experiment zur klassischen Konditionierung wird ein neutraler Reiz (NS) (Bsp. Ton) wiederholt zusammen mit einem US (Bsp. Nahrung) dargeboten, sodass der US in vorhersagbarer Weise auf den NS folgt. Der neutrale Reiz wird, wenn man ihn mit einem unkonditionierten Stimulus koppelt, als konditionierter Stimulus (CS) bezeichnet, weil seine Eigenschaft, ein Verhalten wie den UR auszulösen, von seiner Assoziation mit dem US abhängt. Nach mehreren Durchgängen wird der CS alleine dargeboten. Im allgemeinen ruft er nun eine Reaktion hervor, die der unkonditionierten Reaktion ähnlich ist. Das Verhalten, das vom CD ausgelöst wird, nennt man die konditionierte Reaktion (CR).
Anwendungsgebiete der klassischen Konditionierung
Einstellungen und Emotionen
Eines der am besten untersuchten Ergebnisse des klassischen Konditionierens ist die konditionierte Furcht (Bsp. Watson, Rayner Little Albert). Konditionierte Furcht kann nur sehr schwer wieder gelöscht werden (Bsp. Soldaten des 2. WK) und kann über Jahre hinweg bestehen, selbst wenn man mit dem ursprünglichen Furchtauslöser nie mehr in Berührung kommt.
Die positive Nutzung der klassischen Konditionierung
In den 80er Jahren machten Forscher die überraschende Entdeckung, dass das Immunsystem des Körpers durch Lernprozesse beeinflussbar ist.
Der Psychoneuroimmunologie gehört die Suche nach Verfahrensweisen, die es gestatten, hohe Dosierungen von Medikamenten- die oft schwerwiegenden Nebenwirkungen haben- mit Hilfe von Konditionierungsprozessen zu reduzieren (Bsp. Hoher Blutdruck, Placebos).
Operantes Konditionieren:
Lernen anhand von Konsequenzen
Verhaltensweisen, die befriedigende Konsequenzen haben, nehmen in der Häufigkeit allmählich zu (Bsp. Wenn das Tier erneut in den Problemkäfig gesetzt wird, werden sie schließlich zur alles beherrschenden Reaktion). Thorndike bezeichnete diese Änderung der Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens in Abhängigkeit von den Verhaltenskonsequenzen als das Gesetz des Effektes.
Positive Verstärker
Ereignisse, die die Reaktion eines Organismus festigen können, wenn sie in kontingenter Beziehung auftreten, werden Verstärker genannt. Verstärker werden immer empirisch definiert- durch ihre Wirkung auf die Auftretenswahrscheinlichkeiten von Verhaltensweisen (Reaktionen).
Die kontingente Verabreichung eines positiven Verstärkers wird als positive Verstärkung bezeichnet (Reiz folgt einer Reaktion und Auftretenswahrscheinlichkeit nimmt zu).
Konditionierte Verstärker
Konditionierte Verstärker können zum Selbstzweck werden. Ein Großteil des menschlichen Verhaltens wird weniger von biologisch bedeutsamen primären Verstärkern beeinflusst, als von einer großen Vielfalt konditionierter Verstärker.
Konditionierte Verstärker= Geld, Titel, beifälliges Lächeln, Medaillen und andere Statussymbole, die immer gelernt sind!
Okay, das war' jetzt wirklich eine Menge.
Scheue Dich bitte nicht nachzufragen, ich habe vor gut 8 Wochen eine Psychologieklausur geschrieben, in der u.a. genau das Thema war. Trotzdem hoffe ich, dass ich es Dir einigermaßen schülerfreundlich geschrieben habe.
Viel Erfolg und frag' ruhig, wenn was unklar ist,
Grüße,
Eva
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