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Dripping: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 21:25 So 20.04.2008
Autor: fiona

Aufgabe
Inwiefern handelt es sich bei den Bildern von Konrad Klapheck um eine naturalistische Darstellung und an welchen Stellen geht er darüber hinaus?

wäre echt klasse wenn mir jemand dazu was sagen kann:)



L.g fiona

        
Bezug
Dripping: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 15:42 Di 22.04.2008
Autor: RtotheT

Hallo,

> Inwiefern handelt es sich bei den Bildern von Konrad
> Klapheck um eine naturalistische Darstellung und an welchen
> Stellen geht er darüber hinaus?
>  wäre echt klasse wenn mir jemand dazu was sagen kann:)
>
> L.g fiona

Vielleicht solltest du erst einmal selbst ein paar Versuche starten, die Frage zu beantowrten.

Sammle am besten die []Mermale des Naturalismus (Wikipedia) und vergleiche diese dann mit Bildern von Konrad Klapheck. (Vielleicht sind da Bilder aus dem Unterricht am besten, wenn ihr welche hattet, da euer Lehrer bestimmt die vorgezeigten Werke für gute Beispiele hielt, an denen man sich orientieren kann.)

Hoffe, dass dich das weiterbringt.
Gruß
Ate :)

Bezug
        
Bezug
Dripping: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 18:15 Di 22.04.2008
Autor: Josef

Hallo fiona,

Naturalismus:

Kunst

die ein Naturbild möglichst wirklichkeitsgetreu vergegenwärtigende Darstellungsweise, an keine bestimmte Epoche der bildenden Kunst gebunden. In der Malerei des 19. Jahrhunderts kam ein Naturalismus auf, dem es im Gegensatz zur Atelierkunst um die Darstellung des Menschen in seiner Umwelt und von sozialen Spannungen ging; die Übergänge zum → Realismus sind fließend.

© Wissen Media Verlag


In dem Spannungsfeld von Informel und Zero, vom Spontan-Zufälligen zum Konstruiert- Objektiven, fand sich keine wirkliche Kategorie für Konrad Klapheck. Unbekümmert behauptete er eine Gegenstandsmalerei, die einerseits an die Neue Sachlichkeit der 1920er Jahre erinnerte, andererseits surrealistische Momente aufwies und insofern etwas anachronistisch anmutete. Wollte man das Werk Klaphecks irgendwie zeitgemäß einbinden, so war man allenfalls noch bereit, ihn mit der aus Amerika einbrechenden Pop Art zu vergleichen. Aber auch da gab es erhebliche Differenzen. Die Reduktion der Pop Art auf die äußere Erscheinung, die Bestätigung des bloßen Reklameeffekts war nicht die Sache Klaphecks.

Inmitten der alles beherrschenden abstrakten Malerei, zwischen Tachisten und Informellen ist Konrad Klapheck mit seinen malerisch präzise erfassten Schreib- und Nähmaschinen, Schuhspannern und Fahrradschellen Wasserhähnen und Duschen ein Pionier der neuen Gegenständlichkeit. „Die Kunst ist abstrakt geworden,”


Gelegentlich wird kritisiert, dass die neueren Figurendarstellungen etwas offenbaren, was in den Maschinenbildern eher vermittelt zu erfahren sei und damit die fruchtbare Spannung zwischen dem Sichtbaren und dem Nichtsichtbaren, dem Offensichtlichen und dem Angedeuteten so aufgelöst wird. - So kann man es sehen. Aber man kann es auch anders sehen. Denn die Figuren sind keineswegs nur entblößte Maschinen, denen man die Maske heruntergerissen hat und die ihr Geheimnis und damit ihre Identität preisgeben. Dass die Figuren wiederum eine gewisse Maschinenähnlichkeit haben, macht ihre dramaturgische Funktion deutlich: Weder sind sie naturalistische Porträts noch psychische Studien, sondern selbst Dinge unter anderen Dingen. Keineswegs verzichtet Klapheck in der Gesamtkomposition auf die Dingdarstellung. Nach wie vor haben die
nichtfigürlichen Motive im Bild eine wichtige Funktion. Oft erzählen gerade sie die Bildgeschichte. Diverse, in Öffnungen steckende Küchengeräte haben eindeutige erotische Anspielungen (Die Küche II, 1998), ebenso wie die über den Sessel gelegte Hose mit geöffnetem Schlitz und halbgeschälter Banane (Das Foto, 2001). Krawatten, Strümpfe, Perlenkette, sorgfältig verschnürte Pakete und obszöne Spielzeugfiguren unter dem Weihnachtsbaum (Das Weihnachtszimmer, 1999) wie auch der Heizstrahler mit bildbestimmend rotem Zuleitungskabel (Das Atelier I, 2003) zeigen darüber hinaus die Faszination der Dinge. Er gestattet den Dingen ein Eigenleben im figürlichen Ensemble über die bloß dienende Funktion hinaus.


[]Fundstelle


Viele Grüße
Josef



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