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Charakterisierung Faust/Mephis: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 12:45 So 13.02.2005
Autor: kaori

[mm] T_T [/mm] hab im internet schon überall gesucht aber ich find nichts gescheites , hoffe ihr könnt mir helfen

        
Bezug
Charakterisierung Faust/Mephis: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 15:09 So 13.02.2005
Autor: Josef

Hi, Kaori,

Fausts Charakter:1

Faust ist die Schlüsselfigur in dieser Arbeit. Er ist der Ausgangspunkt für alles Geschehene, ohne den es kein Auftreten weder von Mephisto, noch von Gretchen geben würde. Das Besondere an Faust ist, dass er im Vergleich zu anderen Protagonisten in der Dramenliteratur keine echte Heldenfigur im üblichen Sinn darstellt. Beschäftigt man sich näher mit seinem Auftreten, Umfeld und Charakter wird diese Aussage noch unterstrichen. Wer ist dieser Faust? Er ist ein relativ betagter Mann, der sein ganzes Leben damit verbracht hat zu studieren und dessen einziges Lebensziel darin besteht seinen enormen, schon krankhaften Wissensdrang zu stillen. Unter anderem hat er ein abgeschlossenes Theologie-, Jura- und Philosophiestudium. Trotz all dieser erlernten Berufe, die ihm einen gewissen Wohlstand hätten sichern können, zieht er es vor als Gelehrter zu leben, isoliert von der Außenwelt, versunken in seiner eigenen, kleinen Bücherwelt. Er ist sozusagen unbehaust, wohnt in seinem kleinen, dunklen vollgestopften Studierzimmer. Er hat kaum soziale Kontakte, weder Freunde noch Familie. Seine Kommunikation mit anderen Lebewesen beschränkt sich hauptsächlich auf seinen Famulus Wagner. Dennoch genießt er in der Bevölkerung ein hohes Ansehen, was jedoch auf seine Vergangenheit als Arzt zurückzuführen ist. Er ist ein absoluter Einzelgänger und das soziale Umfeld, welches bei einem öffentlich auftretendem Menschen automatisch besteht, muss Faust als Individualist immer wieder aufs neue suchen und aufbauen, wenn er sich außerhalb seines Reiches bewegt. In den Szenen bis zum 2.Teil entwickelt Faust nur vorübergehende Kontakte zu Personen und gesellschaftlichen Bereichen, nicht aber einen konstanten Bezug zu einer festen sozialen Umgebung. Dies wird noch verstärkt, nachdem er Mephisto folgt und überall nur noch Gastrollen spielt. Die Ursache, welche diese absolute Individualität herbeigerufen hat, liegt in seinem unbändigen Willen nach Wissen und Erkenntnis. Das beinahe schon plakative Wiederholen des Strebensbegriffs in den entscheidenden Situationen wird dem Leser schon nahezu aufgedrängt.


Fundstelle:
http://www.hausarbeiten.de/faecher/hausarbeit/lit/19781.htm

Bezug
        
Bezug
Charakterisierung Faust/Mephis: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 15:14 So 13.02.2005
Autor: Josef

Hi, kaori,

Figurencharakteristik

Faust

Faust, ein Gelehrter und hochgeachteter Wissenschaftler.

,,Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
und leider auch Theologie!
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor."

Durch diesem Vers kann man erkennen, das Faust sein Leben der Wissenschaft gewidmet hat. Er hat sein Leben lang gelernt, doch nun ist er sich sein Leben überdrüssig. Er fühlt sich in seinem Studierzimmer eingesperrt, abgeschnitten von der Außenwelt. Alles was es zu lernen gibt, hat er gelernt und er kann seinen Schülern nichts rechtes mehr beibringen. Er ist an einem Punkt angelangt, von dem er glaubt nicht mehr weiter zu kommen. Faust sieht plötzlich keine Sinn mehr in seinem Leben.

In ihm steckt die unbezwingbare Sehnsucht nach höherer Erkenntnis. Er geht sogar so weit, das er die Welt wie Gott sehen will, er ist unersättlich. Ihm kann die Erkenntnis der Wissenschaft nichts mehr bieten und erkennt die Möglichkeit, sie durch Magie, durch Geister, zu gewinnen. Er hat den Wunsch, frei in die Welt zu gehen, frei von allem Wissensdrang. Er verflucht das überlieferte theoretische Wissen der Bücher und will das echte Leben suchen. Faust will Leben und den Genuß der Freiheit spüren. Er geht dazu sogar so weit, daß er den Erdgeist ruft. Doch der Geist weist Faust in seine Schraken, er zerstört Fausts Illusionen vom Leben außerhalb der Universität, er holt ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Faust ist seiner Verzweiflung überlassen, als der Geist wieder verschwindet. Schließlich als Mephistopheles erscheint, geht Faust sogar so weit, daß er mit ihm einen Pakt eingeht. Faust sieht dies als Ausweg aus seiner Miesere. Faust ist in diesem Drama sehr schwer zu beschreiben, da er seinen Charakter sehr oft wechselt. Einerseits ist er allem übermächtig doch anderseits ist er nur ein kleine, arme Menschengestalt.

Faust ist ein egoistischer Wissenschaftler. Er will selbst besser werden, auch wenn andere darunter leiden müssen. Er geht selbst zu Grunde und nimmt Gretchen mit, aber sie kann noch gerettet werden. Faust gibt Gretchen einen Schlaftrunk von Mephisto, durch den Gretchens Mutter stirbt. Faust ermordet Gretchens Bruder, der Faust zur Verantwortung ziehen will. Faust strebt nach Erkenntnis und will damit Himmel und Erde durchdringen. Er verachtet den Teufel und verkauft deswegen seine Seele.

Mephistopheles

Der Teufel stellt sich Faust selber vor als:

,,Ein Teil von jener Kraft.
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft [...]"

,,Ich bin der Geist, der stets verneint
Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
Ist wert, daß es zugrunde geht
Drum besser wär′s, daß nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz das Böse nennt,
Mein eigentliches Element. (V.1336-1345)"

Dieser Mephistopheles tritt auf der Erde wie im Himmel nicht als gleichberechtigter Gegenspieler des Herrn auf, sondern als Teil der Schöpfung. Schöpfung ist im Zusammenhang zu Mephisto ein sehr wichtiger Punkt. Mephisto ist Teil dieser Schöpfung, er selber sieht sich aber als eigenständige Persönlichkeit. Deswegen kommt es überhaupt zum Teufelspakt. Mephistopheles versucht Gott zu zeigen, daß er es schafft einen Menschen seiner Vernunft und Sicherheit zu berauben, um damit zu zeigen, das die Schöpfung falsch ist.
Seiner Meinung nach ist es der Grundfehler der Schöpfung, daß Gott den Menschen durch die Vernunft nur mißbrauche.

Mephisto zeigt dem Menschen als notwendiger Gegenpol zum Guten der Schöpfung immer das Negative, die Vernichtung, das, was die Menschen das Böse nennen, und er trägt so gegen seinen Willen dazu bei, daß der Mensch lebt und denkt.

Einmal mit süßen Worten lockend, ein anderes mal verführerisch. Er stellt ganz einfach den Teufel, den Satan, das Böse in Menschengestalt, dar. Er kann sich in jede Gestalt verwandeln, wie es ihm beliebt. Nach Goethe- ist Mephisto ein Zauberer des Bösen. Er ist geschult im Wecken der Illusionen und im Ausüben des Bösen. Er, der allmächtig ist und für ihn bedeutet, in diesem Stück, ein Menschenleben gar nichts. Ihm ist der Mensch Faust egal, für ihn zählt nur das Gewinnen seiner Seele. Mephisto sieht sich als verlogener Diener von Faust, solange bis er es geschafft hat, die Ziele Fausts zu erfüllen. Er steigert sich so sehr in sein Ziel hinein, daß ihm jedes Mittel recht ist.

Fundstelle:
http://www.hausarbeiten.de/faecher/hausarbeit/del/2526.html

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